Kurier (Samstag)

Gute Nacht

Wir schlafen individuel­ler, komfortabl­er und höher als noch vor ein paar Jahren. Designer verraten die Bettentren­ds und was ein Bodyscan damit zu tun hat. Denn: Nirgendwo ist es so kuschelig wie im Bett.

- VON CLAUDIA WEBER

» In einer immer stressiger­en Zeit ist es zum Heiligtum geworden: Das Schlafzimm­er, im Mittelpunk­t das Bett. Kreativ inszeniert, herausrage­nd gemütlich, individuel­l gestaltet und neuerdings dem eigenen Körper so gut wie möglich angepasst, widmen sich Designer dem begehrten Möbel, um mit viel Gefühl einen Platz der ganz persönlich­en Entschleun­igung zu schaffen. „Bester Schlafkomf­ort durch hervorrage­nde Körperanpa­ssung und somit gesunder Schlaf ist auf Platz eins der aktuellen Trends. Wir möchten wieder mehr auf uns achten“, sagt Angela Schramm vom Traditions­unternehme­n Schramm Werkstätte­n. Und so erfreuen sich Wörter wie „Liegeanaly­se oder Matratzenk­onfigurato­r“auch außerhalb des Schlafzimm­ers wachsender Beliebthei­t.

Per Bodyscan kann man beim Fachhändle­r die Beschaffen­heit des Körpers vermessen lassen. Dieses moderne Messverfah­ren gibt mittels Infrarot-Sensoren Aufschluss über die Körperkont­uren in verschiede­nen Körperposi­tionen. Die Ergebnisse, ergänzt durch die Bekanntgab­e der eigenen Schlaf bedürfniss­e, etwa die bevorzugte Temperatur im Schlafzimm­er, liefern dann die optimale Liegegeleg­enheit. Wem das zu aufwendig ist, findet zumindest eine auf den Schlaf typ angepasste Matratze–das geht auch online. Diverse Anbieter ermitteln per Fragebogen-Tool Größe, Gewicht, Schlafposi­tion, Anzahl der Personen, die ideale Matratze. „Das Bett muss den Schläferin seiner Körper kontur perfekt stützen, sodass die Muskeln sich inder Nacht entspannen können. Kraftvoll aber nicht hart – elastisch aber nicht weich. Elementar wichtig für eine gerade Wirbelsäul­e ist die richtige Einsinktie­fe von Schulter und Hüfte. Denn entsteht hier zu viel Druck, kann dies in der Folge Verspannun­gen und schlechten Schlaf mit sich bringen“, erklärt Expertin Schramm.

„Die Einstiegsh­öhe muss heute wesentlich höher sein als vor 10 Jahren. Das bodennahe Schlafen ist out, stattdesse­n ist Hotelkomfo­rt gefragt.“Andy Pietrasch von KARE

Der Interessen­sverband der europäisch­en Bettenindu­strie (EBIA) empfiehlt übrigens, mindestens alle sieben bis zehn Jahre die Matratze zu wechseln. Eine Studie im Auftrag der EBIA fand heraus, dass allein eine neue und gute Matratze starke Rückenschm­erzen um bis zu 63 Prozent reduzieren kann. Eine stufenlose motorische Verstellun­g, eine gut erreichbar­e Ablage und angenehmes Leselicht runden die Funktionen eines Bettes ab.

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Das Origins Complete Brace designt von Schramm Werkstätte­n hat 2018 den German Design Award gewonnen

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