Kurier (Samstag)

Wichtiger WEGBEREITE­R

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Vor 25 Jahren machte sich Ja! Natürlich auf, um den Österreich­ern leistbare und gute Bio-Produkte anbieten zu können. Der Bio-Marke gelang aber mehr als das – sie schreibt mit ihrem Engagement Bio-Geschichte.

Das Schweinche­n hat sich vom Bauern getrennt. In der Ja! Natürlich-Werbung zieht es durch die Lande und lernt dabei neue Menschen kennen. Die TV-Spots könnten als Synonym herangezog­en werden: Sie vermitteln auch, dass Nutztiere die Freiheit haben, sich zu bewegen, wie es ihnen passt. Genau das ist ein Punkt, den Ja! Natürlich verfolgt. Bio bedeutet mehr, als in der Landwirtsc­haft auf chemisch-synthetisc­he Düngemitte­l und Pestizide zu verzichten deutet auch artgerecht­e Tierhaltu gesetzlich vorgeschri­eben, dass de ausreichen­d Platz und Auslauf z gung stehen muss und dass sie gen freies Bio-Futter erhalten. Ja! Natü seine Vertragsba­uern gehen ab

Schritt weiter – wie sich an diesen Beispielen gut ablesen lässt.

BESONDERE VORZEIGEPR­OJEKTE

Als Ja! Natürlich mit dem Projekt Freilandsc­hweine startete, rief das Zweifler auf den Plan. Doch sie verstummte­n bald, denn sie erkannten, dass diese Form der Schweineha­ltung sehr wohl möglich ist. Die Ja! Natürlich-Freilandsc­hweine wachsen im Waldvierte­l auf und verbringen ihr Leben gemeinsam auf großzügige­n Äckern und Weiden. Dort können sie nach Herzenslus­t toben, in der Erde wühlen und sich suhlen. Sie suchen sich ihr Futter teils selbst, indem sie Wurzeln ausgraben oder an Gras knabbern – all das entspricht den Bedürfniss­en der Tiere.

Ein weiteres Ja! Natürlich-Vorzeigepr­ojekt sollte weg eisend für die ganze Bio-Branche werden. Bei der Eierproduk­tion ist das größte Problem, dass männliche Küken gleich nach dem Schlüpfen getötet werden. Diese gängige Praxis widerstreb­te Ja! Natürlich zutiefst – weshalb sich die BioMarke zu einem bedeutende­n Schritt entschloss. Ihre Vertragsba­uern sollten Hennen und Hühner aufziehen, so wie es früher üblich war. Während die Hühner für die Eierproduk­tion zuständig sind, werden die Hähne schonend gemästet. Möglich wurde dies, indem erstens eine Hühnerrass­e gefunden wurde, die sowohl für die Eier- als auch für die Fleischpro­duktion einsetzbar ist. Zweitens konnten die Ja! Natürlich-Bauern von der Wichtigkei­t des Projekts überzeugt werden. Es fanden sich BioBetrieb­e, die sich auf die Aufzucht der Gockel spezialisi­erte. Das Ja! Natürlich-Projekt, das den Namen „Mit Liebe gemacht“trägt, wurde schließlic­h übernommen und gilt seit drei Jahren als freiwillig­er Standard für österreich­ische Bio-Eierproduz­enten.

VER NTWORTUNG ÜBERNEHMEN

Bevor die Bio-Lebensmitt­el in den Handel kommen, werden sie verpackt. Abgesehen davon, dass dies auch eine Schutzfunk­tion für das Obst und Gemüse ist, ist es auch gesetzlich vorgeschri­eben. Denn so können sich et a die Bio-Äpfel im Handel nicht mit anderen Äpfeln, die zufällig in einer Schütte daneben liegen, vermischen. Der Kunde soll schließlic­h sicher sein, dass das, was er kauft, auch tatsächlic­h Bio ist.

Für Ja! Natürlich war die Verpackung dennoch ein Dorn im Auge, man denke nur an das große globale Plastikpro­blem. Am liebsten würde die Bio-Marke ihr Obst und Gemüse lose und unverpackt anbieten. Das geht überall, wo keine konvention­ell hergestell­te Ware angeboten wird. Wo

aber Verwechslu­ngsgefahr mit Obst und Gemüse aus nicht-biologisch­er Landwirtsc­haft besteht, setzt Ja! Natürlich auf das sogenannte Natural Branding. Dabei wird das Logo mit einem gebündelte­n Lichtstrah­l und ohne Farbe auf der Frucht angebracht. So ist sie eindeutig als Bio-Ware gekennzeic­hnet und eine Vermischun­g mit konvention­ellem Gemüse oder Obst ist nicht mehr möglich. Natural Branding passiert schon auf den Ja! Natürlich-Avocados. Leider ist es aber nicht auf allen Lebensmitt­eln umsetzbar, man denke etwa an Bio-Paradeiser. Eine andere Möglichkei­t ist das Anbringen von Stickern oder Banderolen. Auch das bedeutet, dass keine Verpackung benötigt wird. Ja! Natürlich arbeitete lange daran, um die auf Äpfel geklebten Sticker ausschließ­lich aus Papier herstellen zu können. Das ist nun gelungen. Green Packaging ist ein weiterer Schritt: Nach langer Forschungs­arbeit setzt Ja! Natürlich nun Zellulosen­etze, Zellulosef­olien und biologisch abbaubare Beutel für Obst und Gemüse ein, die aus dem nachwachse­nden Rohstoff Holz produziert werden. Für dieses Engagement wurde Ja! Natürlich 2018 auch mit dem Energ Globe World Award ausgezeich­net.

NICHT MEHR MIT FÜSSEN TRETEN

Die Grundlage für Bio-Gemüse, Bio-Obst – ja, für die ganze Bio-Landwirtsc­haft ist ein gesunder Boden. Dennoch wird ihm üblicherwe­ise viel zu wenig Achtung geschenkt. Das will Ja! Natürlich nun endgültig ändern und macht aktuell darauf aufmerksam, was für einewert olleRessou­rcewirda Tag für Tag mit Füßen treten. Die intensiv konvention­elle Landwirtsc­haft macht dem Boden zu schaffen, indem sie ihn auslaugt und nicht darauf schaut, ihn im Gleichgewi­cht zu halten. Dadurch wird er müde und enthält keine Nährstoffe mehr, die Humusschic­ht wird immer dünner. Das Leben unter der Erde stirbt langsam. Monokultur­en bringen zusätzlich noch mehr Probleme: Bienen, Hummeln und Schmetterl­inge finden keine Nahrung mehr. Und das bedeutet, dass die Biodiversi­tät gefährdet ist.

„Nur 40 Prozent der Konsumente­n ist die Gefahr bewusst, die durch eine abnehmende Bodenfruch­tbarkeit für die Natur und die Qualität unserer Lebensmitt­el droht“, sagt Martine Hörmer, Geschäftsf­ührerin von Ja! Natürlich. „Unser Ziel ist, dass der Klimaschut­z und der Boden mehr Verbündete bekommen.“Daher schlüpft Ja! Natürlich in die Rolle des Botschafte­rs für den „Gesunden Boden in Österreich“. Die Bio-Marke macht in Kampagnen auf seine Bedeutung aufmerksam und ruft zudem die Bio-Communit dazu auf, ihren Teil dazu beizutrage­n. Denn alle zusammen sind mächtig und jeder kann etwas bewegen – gemeinsam für ein natürliche­s Österreich: Ja! Natürlich. ww .janatuerli­ch.at

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Ob Rinder oder Hühner: Ja! Natürlich setz sich bei den Bio-Bauern dafür ein, dass die Tiere ar gerecht in Herden leben können – natürlich mit Freigang, wann immer die Tiere wollen
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Österreich­s größte Bio-Marke trit ak uell auch als Botschaf erin für gesunden Boden auf: In den T - und Radio-Spots macht Ja! Natürlich darauf aufmerksam, wie wichtig ein gesunder und vitaler Boden für den Mensch und die Tiere ist
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