Zugreise mit dem Badeschiffkapitän
„Vertrautheit ist sofort da“
Als die beiden für das Foto mit zwei Wassergläsern posieren, rennt der Schmäh: „Dass da nur Wasser drinnen ist, glaubt uns sicher keiner“, sagt Gerold Ecker lachend. Werner Kogler ringt die Feststellung ebenfalls ein Lachen ab. Den Szenegastronomen, der das Badeschiff am Wiener Donaukanal betreibt, und den grünen Spitzenkandidaten eint eine 25-jährige Freundschaft. Die Politik hat die beiden ursprünglich zusammen gebracht, sie waren beide Referenten für den Grünen Klub im Parlament.
Nicht Minister
Für Ecker allerdings war schnell klar, dass die Politik nicht sein Metier ist. Also trennten sich die beruflichen Wege von Kogler und Ecker – die Freundschaft blieb, auch wenn beide einen zeitintensiven Job haben. „Wir haben Schnittmengen gefunden. Beispielsweise die Fußball-WM in Südkorea, wo wir uns zu Unzeiten getroffen haben, um die Matches zu verfolgen“, erzählt Ecker. Noch heute schwärmt Ecker von einer gemeinsamen Zugreise entlang der ligurischen Küste. Das, so der Unternehmer, „ist etwas, was ich gerne wieder mit dir unternehmen würde“.
Auch wenn oft viele Monate zwischen den Treffen liegen, erleben die beiden immer wieder das gleiche Momentum: „Egal, wie lange wir uns nicht gesehen haben, es ist sofort wieder eine Basis und Vertrautheit da, obwohl oft viel passiert dazwischen“, so Kogler. Etwa wenn der GrünenChef sieht, dass Ecker Menschen mit Downsyndrom am Badeschiff einen Job gibt. Das geht Kogler auch persönlich nahe, hat doch seine Lebenspartnerin eine Tochter mit Downsyndrom.
Natürlich kann die Politik bei so einer Freundschaft nicht ausgeblendet werden. Ecker freut sich, wenn er hin und wieder einen Einblick hinter die Kulissen bekommt. Warum Kogler nicht schon früher den Zug in die erste Reihe verspürte, versteht Ecker nicht. Ob Kogler Minister werden soll? Ecker: „Er wäre ein hervorragender Minister, aber ich weiß nicht, ob er nicht als Oppositionschef besser wirken kann.“