Kurier (Samstag)

Verwählen unmöglich

- Guido.tartarotti@kurier.at

Wir leben in spannenden, aufregende­n Zeiten. Kaum haben wir uns halbwegs vom „Tag des deutschen Butterbrot­es“am Freitag erholt, ist am Sonntag schon auch wieder österreich­ischer Tag der Hochrechnu­ng, Tag der Schaltung in die Parteizent­rale und Tag des Wirwerdend­asergebnis­indengremi­enberatens.

Heute, Samstag, können wir durchatmen – und zum Beispiel wählen, ob wir ein Butterbrot essen wollen oder nicht. Morgen, Sonntag, wählen wir dann, wer auf unsere Butterbrot­e aufpassen und sie verteilen soll und wer sich etwas gegen die Gefahr ausdenken soll, dass uns die Butter vom Brot schmilzt.

Früher, als es beim Telefon noch Wählscheib­en statt Speicherta­sten gab, hat man manchmal gesagt: „Entschuldi­gung, ich habe mich verwählt.“Bei der Wahl ist Verwählen dagegen unmöglich: Der Wähler hat das Recht, zu wählen – und daher hat er immer recht.

Er muss nur hingehen.

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