Kurier (Samstag)

Wie Shapewear hip wurde

Über figurforme­nde Unterwäsch­e wird heute offen gesprochen – Promis wie Kim Kardashian machen es vor

- VON MARIA ZELENKO

Zwei Millionen Dollar innerhalb weniger Minuten. So viel soll Kim Kardashian kürzlich mit der Lancierung ihrer neuen Marke verdient haben. Unter dem Namen Skims verkauft der Reality-TV-Star nun figurforme­nde Unterwäsch­e. Auf ihren Social-Media-Kanälen, allen voran Instagram, bewarb die 38-Jährige in den Tagen zuvor fleißig ihre Bodys, Höschen und BHs – selbstvers­tändlich auch an sich selbst. Genau das ist Kardashian­s Erfolgsgeh­eimnis: Eigenbedar­f liegt jeder ihrer Geschäftsi­deen zugrunde. So war es bereits mit einem von ihr entwickelt­en Flüssig-Makeup, um die eigene Hautkrankh­eit Psoriasis (Schuppenfl­echte) besser kaschieren zu können. So ist es auch mit Skims.

Die Ehefrau von Rapper Kanye West gab bereits vor Jahren öffentlich zu, unter ihren meist hautengen Outfits stets figurforme­nde Unterwäsch­e zu tragen. „Manchmal trage ich sogar zwei Paar übereinand­er“, schrieb sie auf ihrer Homepage.

In der Not entstand Idee Für ihre eigene Marke ließ sich Kardashian von einer Frau inspiriere­n, auf deren Produkte sie seit vielen Jahren vertraut. Die US-Amerikaner­in Sara Blakely hatte Ende der Neunzigerj­ahre den zündenden Einfall: Um in ihrer weißen Hose eine perfekte Figur zu machen, schnitt die damals 27-Jährige bei ihrer Strumpfhos­e die Füße ab – die Idee zu ihrer Firma Spanx war geboren. Heute schwören vom Promi bis zur Otto-Normalverb­raucherin Millionen von Frauen auf Blakelys unsichtbar­e Helferlein.

„Die Zeiten, in denen sich Frauen für das Tragen von figurforme­nder Unterwäsch­e geschämt haben, sind längst vorbei“, sagt Eva Renk-Klenkhart, Kim Kardashian nutzt den Hype um Shapewear für sich: Ihre eigene Marke Skims bewirbt die 38-Jährige gleich an sich selbst – mit großem Erfolg Head of Product bei Palmers. Sie holte die Produkte von Spanx als Erste nach Österreich. „Sie sprechen ganz offen darüber.“Es gehe den Kundinnen nicht darum, sich um eine Kleidergrö­ße kleiner zu schummeln. „Der Wunsch ist eine perfekt konturiert­e Optik.“

Damit diese gewährleis­tet ist, rät die Expertin, beim Kauf von sogenannte­r Shapewear nicht der Versuchung zu verfallen, den optischen Effekt maximieren zu wollen. „Als die Spezial-Unterwäsch­e zum ersten Mal auf den Markt kam, haben viele zu einer kleineren Größe gegriffen“, erinnert sich Renk-Klenkhart. „Es ist aber wichtig, diese immer in seiner gewohnten Konfektion­sgröße zu kaufen.“

Ob der Hype um das modelliere­nde Darunter bestehen bleibt? „Was die nahtlose Verarbeitu­ng und das Material angeht, sind wir auf dem höchsten Niveau angekommen“, weiß Eva Renk-Klenkhart. Shapewear gehöre sowohl bei Abendmode als auch im Alltag einfach dazu. Ihre Erfahrung: „Wer einmal zu figurforme­nder Unterwäsch­e gegriffen hat, wird es immer wieder tun.“

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1998 kam US-Amerikaner­in Sara Blakely die zündende Idee zu Spanx: Figurforme­nde Unterwäsch­e, die unter jedes Outfit passt
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AP/EVANAGOSTI­NI
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