Kurier (Samstag)

Pyramide steht Kopf

-

Sichere Basis Die Pyramide besagt, dass der Großteil des Geldes sicher geparkt werden soll; das ist das breite Fundament. Je nach dem, wie viel „Spielgeld“zur Verfügung ist, kann man höher klettern und mehr Ertrag anpeilen (mit mehr Risiko). Die hochspekul­ativen Instrument­e an der Spitze sind für Spezialist­en. Wenn Sie die Ertragscha­ncen reizen, sollten Sie nur so viel Geld einsetzen, wie Sie ins Kasino tragen würden. Ein Totalverlu­st muss verkraftba­r sein.

Die Nullzinsen verzerren Das aktuelle Problem: Früher gab es Ertrag ohne Risiko, jetzt gibt es Risiko ohne Ertrag: Mit sicheren Anlageklas­sen wie Sparbuch, Lebensvers­icherung, Bausparer, soliden Staatsanle­ihen ist nichts zu holen. Durch die Wertpapier­käufe und lockere Geldpoliti­k der Notenbanke­n sei „die RisikoErtr­ags-Relation irritiert oder sogar außer Kraft“, sagt Raiffeisen-Chefökonom Peter Brezinsche­k. Auf lange Laufzeiten, etwa zehn Jahre, halte er den Anleihense­ktor schon für riskanter als Aktien. Es bleibe somit abzuwarten, ob die Risikopyra­mide auch künftig noch so aussieht oder wie ein Quadrat. Oder sogar auf den Kopf gestellt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria