Sprintstar Coleman war der Schnellste
Lukas Weißhaidinger wirft heute erstmals den Diskus
Erster Höhepunkt am ersten Tag der WM waren die Vorläufe über die 100 Meter. Erstmals seit 2005 ist der Jamaikaner Usain Bolt nicht mehr am Start bei einer WM. Schnellster 100-Meter-Sprinter war dabei der Top-Favorit auf Gold: Christian Coleman lief bei seinem Lauf locker aus – und wurde trotzdem noch mit 9,98 Sekunden gestoppt. „Es fühlte sich großartig an“, sagte der 23 Jahre alte Amerikaner, der vor zwei Jahren in London vor Superstar Usain Bolt WM-Silber erkämpft hatte. Gold hatte damals Justin Gatlin geholt, der 37-Jährige erreichte mit 10,06 gestern ebenfalls das Semifinale (17.45 Uhr MESZ). Divine Oduduru aus Nigeria, mit 9,86 Sekunden die Nummer zwei der Welt, sagte seinen Start kurzfristig ab. Der große Gejagte ist heute im Finale (21.15 MESZ) Coleman, der mit 9,81 Sekunden die Jahresweltbestzeit hält. Das Antreten von Coleman bei der WM ist aber erst möglich geworden, weil die Anti-Doping-Agentur der USA ein eingeleitetes Verfahren gegen den 23-Jährigen wegen drei Verstößen im Zusammenhang mit der Meldepflicht des Aufenthaltsortes für Dopingkontrollen zurückgezogen hat. Hitze-WM mit Abwesenden Freitag begann um Mitternacht der erste Kampf um die Medaillen. Das Rennen wurde so spät begonnen, weil es in Katar tagsüber um die 40 Grad hat. Aber auch die 30 Grad zu Mitternacht sind wegen der hohen Luftfeuchtigkeit noch immer eine Herausforderung. Aufgrund der Temperaturen findet die WM so spät im Jahr wie noch nie in der Leichtathletik-Geschichte statt. Zeitpunkt und Temperaturen sind auch Schuld, dass der eine oder andere Favorit ausgelassen hat. Mit LA-Pensionist Usain Bolt gibt es ohnehin schon einen schmerzhaften Ausfall. Auch Mo Farah tritt in Katar nicht an. Der Brite ist seit vielen Jahren die Lichtfigur auf der Lang- und Marathonstrecke, ein Ausnahmeläufer, der das Publikum mitreißen kann. Zu gerne hätten ihn die WM-Organisatoren in Doha im Marathon gesehen.
Der 36-Jährige aber sagte schon vor Monaten ab. Er wolle lieber beim Chicago-Marathon im Oktober mitmachen, teilte er mit. Außerdem sei das, so fand er, besser hinsichtlich seiner Vorbereitung auf die Olympischen Spiele.