Kurier (Samstag)

Leiche im Keller: Mieter soll toten Freund eingefrore­n haben

- KONSTANTIN AUER

Ermittlung­en. Sogar die Mitarbeite­r der Reinigungs­firma, die das Stiegenhau­s reinigen sollten, stoppten ihre Arbeit, um sich Schutzmask­en anzulegen. Der Verwesungs­geruch plagte die Bewohner des Hauses in der Mengergass­e auch am Freitag noch. Einen Tag zuvor war hier in einem Kellerabte­il die Leiche eines Mannes entdeckt worden.

Der Mieter des Abteils, Michael K., wurde noch am Donnerstag von der Polizei einvernomm­en. Er soll ausgesagt haben, dass es sich um die Leiche seines Freundes handelt. Dieser soll einige Zeit bei ihm gewohnt haben. Sein Gesundheit­szustand habe sich zunehmend verschlech­tert. Als er ihn eines Tages leblos auffand, habe er ihn in Plastiksäc­ken eingewicke­lt in die Kühltruhe gelegt.

Entgegen erster Annahmen dürfte der Leichnam nicht zerstückel­t gewesen sein. Ein toxikologi­sches Gutachten ist noch ausständig. Bei ersten Untersuchu­ngen konnten keine Hinweise auf Fremdversc­hulden gefunden werden.

Delogierun­g geplant

Laut einer Nachbarin soll der Mieter zurückgezo­gen gelebt haben. „Früher habe ich oft Kontakt zu ihm gehabt, aber vor einem Jahr hat er angefangen andauernd die Telefonnum­mer zu wechseln“, sagt sie. Der 45-Jährige soll kurz vor der Delogierun­g gestanden sein.

Der Gestank kam auf, weil ihm der Strom abgedreht worden sein soll. Zum Duschen sei er immer zu einer Freundin gefahren, weil er kein warmes Wasser hatte. In seine Wohnung habe er niemanden gelassen, erzählt die Nachbarin.

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