Leiche im Keller: Mieter soll toten Freund eingefroren haben
Ermittlungen. Sogar die Mitarbeiter der Reinigungsfirma, die das Stiegenhaus reinigen sollten, stoppten ihre Arbeit, um sich Schutzmasken anzulegen. Der Verwesungsgeruch plagte die Bewohner des Hauses in der Mengergasse auch am Freitag noch. Einen Tag zuvor war hier in einem Kellerabteil die Leiche eines Mannes entdeckt worden.
Der Mieter des Abteils, Michael K., wurde noch am Donnerstag von der Polizei einvernommen. Er soll ausgesagt haben, dass es sich um die Leiche seines Freundes handelt. Dieser soll einige Zeit bei ihm gewohnt haben. Sein Gesundheitszustand habe sich zunehmend verschlechtert. Als er ihn eines Tages leblos auffand, habe er ihn in Plastiksäcken eingewickelt in die Kühltruhe gelegt.
Entgegen erster Annahmen dürfte der Leichnam nicht zerstückelt gewesen sein. Ein toxikologisches Gutachten ist noch ausständig. Bei ersten Untersuchungen konnten keine Hinweise auf Fremdverschulden gefunden werden.
Delogierung geplant
Laut einer Nachbarin soll der Mieter zurückgezogen gelebt haben. „Früher habe ich oft Kontakt zu ihm gehabt, aber vor einem Jahr hat er angefangen andauernd die Telefonnummer zu wechseln“, sagt sie. Der 45-Jährige soll kurz vor der Delogierung gestanden sein.
Der Gestank kam auf, weil ihm der Strom abgedreht worden sein soll. Zum Duschen sei er immer zu einer Freundin gefahren, weil er kein warmes Wasser hatte. In seine Wohnung habe er niemanden gelassen, erzählt die Nachbarin.