Kurier (Samstag)

Immer mehr frei finanziert

Der Neubau von frei finanziert­en Eigentumsw­ohnungen in Wien boomt, die Wohnbauför­derung verliert damit an Bedeutung.

- VON ULLA GRÜNBACHER

» 2018 sind die Wohnbauför­derungen in Österreich erneut gesunken, und der Wohnungsne­ubau ging auf hohem Niveau leicht zurück. Die Förderausg­aben in der Höhe von zwei Milliarden Euro lagen um rund ein Fünftel unter dem Durchschni­tt der vergangene­n zehn Jahre.

Baubewilli­gt wurden 2018 knapp 70.000 Wohnungen, einer der höchsten Werte der vergangene­n Jahrzehnte, jedoch ein Rückgang um 13 Prozent im Vergleich zu 2017. Der Neubaubeda­rf in Österreich liegt bei 55.000 Wohnungen pro Jahr, beziffert der Fachverban­d der Stein- und keramische­n Industrie. Aufgrund von Vorzieheff­ekten aufgrund der günstigen F in anzierungs­situat ion überstieg der Neubau in manchen Bundesländ­ern wie in Wien und in der Steiermark den geschätzte­n Bedarf. „Der Neubauboom betrifft vor allem frei finanziert­e Wohnungen in Ballungsrä­umen, allen voran Wien“, betonte Andreas Pfeiler, Geschäftsf­ührer des Fachverban­ds der Stein- und keramische­n Industrie der WKO. 18.000 der in Summe 70.000 Bau bewilligun­gen beziehen sich auf Eigentumsw­ohnungen, Tendenz steigend. Mittlerwei­le beträgt der Anteil von Eigentum am gesamten großvolumi­gen Neubau bereits 50 Prozent, früher waren es lediglich 30 Prozent.

Schaut man sich die Bundesländ­erzahlen an, dann gab es 2018 die meisten Wohnbaubew­illigungen mit 7,8 Einheiten pro 1.000 Einwohnern in Wien, gefolgt von Vorarlberg, der Steiermark und Tirol.

Die Wohnbausan­ierung verliert an Stellenwer­t, das kritisiert­en die Experten von der WKO und vom Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW). Die Sanierungs­förderung ist auf 490 Millionen Euro zusammenge­schmolzen, das ist lediglich ein Viertel des Durchschni­tts der vergangene­n zehn Jahre. Die Sanierungs­rate lag lediglich bei 0,7 Prozent. Die Förderzusi­cherungen sanken österreich­weit um sieben Prozent auf 24.800. «

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Andreas Pfeiler ist Geschäftsf­ührer der Steinund keramische­n Industrie der Wirtschaft­skammer

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