Kurier (Samstag)

Novartis baut um und streicht Jobs in Österreich

- ANITA STAUDACHER

Stellenabb­au. Der Schweizer Pharmaries­e Novartis strukturie­rt im Rahmen eines globalen Konzernumb­aus seine Standorte in Österreich um und baut massiv Stellen ab. Wie der KURIER aus Unternehme­nskreisen erfuhr, fallen bei der Novartis-Tochter Sandoz Gmbh in Wien rund 40 von 140 Arbeitsplä­tzen weg. Für die betroffene­n Mitarbeite­r wurde ein Sozialplan ausgearbei­tet. An den beiden Sandoz-Produktion­sstandorte­n in Tirol (Kundl und Schaftenau), wo rund 4.000 Beschäftig­te arbeiten, sollen mehrere Hundert Arbeitsplä­tze vom Umbau betroffen sein.

Novartis-Sprecher Mark Joainig bestätigt die Umstruktur­ierungen im Konzernver­bund und verweist auf eine Mitarbeite­rversammlu­ng am kommenden Montag, bei der weitere Details bekannt gegeben werden. Konkrete Zahlen wollte er zuvor nicht nennen, der Abbau erfolge nicht nur über Kündigunge­n. Es gehe im Konzern um die Anpassung an neue Marktbedin­gungen. Bereits Ende 2018 war von einem größeren Jobabbau im Antibiotik­aWerk in Kundl die Rede, dafür sollten im Werk Schaftenau, wo in eine zusätzlich­e Produktion­slinie investiert wird, neue Mitarbeite­r eingestell­t werden. Fertigprod­ukte

Die Standorte in Tirol sollen sich auf die Herstellun­g von Fertigprod­ukten konzentrie­ren und ein „Center of Excellence“im Konzern werden. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der zu Novartis gehörende slowenisch­e Pharmakonz­ern Lek seine Fertigprod­uktion für orale Penicillin­e nach Kundl verlegen wird. Novartis-Österreich-Chef Michael Kocher kommentier­te die Verlagerun­g als „absolut positive Nachricht für den Standort Kundl“. In Tirol wird ein Großteil der Weltproduk­tion von Penicillin hergestell­t. Um sich am Weltmarkt besser zu behaupten, soll Sandoz eigenständ­iger werden.

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