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Das haben sich viele wohl nicht gedacht: Nach jahrelangen Rückgängen legt der Buchhandel nun erstmals wieder an Tempo zu. Das erste Halbjahr brachte hierzulande bereits ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr, auch in Deutschland zeichnet sich ein Revival gedruckter Lektüre ab. Besonders spannend: Es scheinen vor allem die jungen Zielgruppen zu sein, die sich vom Smartphone ab- und dem Buch zuwenden. Dabei sah es zuletzt noch ganz danach aus, als würde das gedruckte Buch dasselbe Schicksal wie die CD erleiden – und durch Tablets und E-Reader ersetzt werden. Der Markt der E-Books stagniert allerdings.
Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse, die in ein paar Tagen beginnt, zeichnet sich also eine neue Lust am Lesen ab. Warum ist das so?
Ich glaube, gerade in der schnelllebigen, modernen Zeit sind es haptische Werke wie Bücher (oder auch Magazine), die für eine Auszeit vom digitalen Leben sorgen. Ob jung oder jung geblieben: Solche Pausen brauchen wir alle – und das nicht nur zu Hause: Lesende Menschen in den Öffis sind keine Exoten mehr. Retro ist hip, und so cool es ist, Schallplatten aufzulegen, ist es auch, in einem Buch zu blättern. Die zwei österreichischen Autoren, die es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft haben, sind übrigens 29 und 27 Jahre alt. Im Interview ab Seite 38 verraten uns Raphaela Edelbauer und Tonio Schachinger ihre Sicht auf die Schriftstellerei, auf Schreibroutinen und die Buchmesse. Lesen Sie selbst!