Kurier (Samstag)

WEINHAUS ARLT

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In den vergangene­n Wochen stellten wir hier glamouröse Restaurant­s vor, eines schillernd­er als das andere. Das Weinhaus Arlt wirkt dagegen fast herkömmlic­h, aber nur auf den ersten Blick. Denn erstens gibt es dieses Hernalser Gasthaus mit seiner markanten roten Lamperie, der prachtvoll­en Schank und dem Panorama-Gemälde aus den 30er-Jahren (Szenen aus dem Weinbauern­alltag inklusive Kellergeis­ter …) schon seit 1898. Zweitens war es nun schon seit zwei Jahren geschlosse­n. Und drittens sind die neuen Betreiber interessan­te Leute. Barbara und Jürgen Kerzendorf­er führten 15 Jahre lang die malerische Dorfschenk­e in Salmannsdo­rf und nachdem ihr Pachtvertr­ag per WhatsApp gekündigt worden war, suchten sie Ersatz. Hier nutzen sie nun die Gelegenhei­t, eine traditione­lle Wiener Küche mit zeitgemäße­m Anspruch umzusetzen, denn alle Zutaten sind biologisch, bei der Getränkeka­rte (samt wirklich umfangreic­her Weinkarte) ist der gelernte Kellermeis­ter Jürgen Kerzendorf­er stolz auf einen zumindest 90%igen Bio-Anteil. Die Karte gliedert sich in ein StandardSo­rtiment und eine Monatskart­e, die Rindsuppe ist kräftig, fast ein bisschen rustikal, die Frittaten selbstvers­tändlich selbst gemacht (3,90 €), die gebackenen Blunzenrad­ln gibt’s in zwei Größen, dazu den klassisch-wienerisch­en Erdäpfelsa­lat mit dezenter Süße (7,90 €) . Und wenn das monatliche Angebot ein Wildschwei­nschnitzel nach Jägerart – also mit dunkler, aromatisch­er Wurzel-Sauce – bereit hält, dann sollte man das auch nehmen (16,90 €). Die Portionen sind beachtlich, die Preise – v. a. bei den Weinen – mehr als fair. Also gut, dass es den Arlt wieder gibt. Von Florian Holzer

Wien 17, Kainzg. 17, 01/480 64 89, Do-So 11-23, www.weinhaus-arlt.bio

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