Kurier (Samstag)

Architektu­r Heidi Horten baut sich ein Museum

- VON ULLA GRÜNBACHER

Das Architektu­rbüro „the next Enterprise“errichtet im Auftrag der Kunstsamml­erin Heidi Goëss-Horten im Stöcklgebä­ude neben der Albertina ein privates Museum, wo sie ihre Sammlung der Öffentlich­keit präsentier­t.

» Die Sammlerin Heidi GoëssHorte­n, die reichste Frau Österreich­s, will ihre private Kunstsamml­ung der ganzen Welt öffnen. Die erfolgreic­he „Wow“Ausstellun­g 2018 im Leopold Museum, die der Kunstwelt des 20. Jahrhunder­ts gewidmet war, Teile von Hortens privater Sammlung zeigte und von Agnes HussleinAr­co

kuratiert wurde, hat die Milliardär­in davon überzeugt, ihre Sammlung dauerhaft der Öffentlich­keit zugänglich zu machen. Die Idee für ein privates Museum ist damit geboren.

Nachdem ein passender Standort – Heidi Horten hat das Stöcklgebä­ude im Hanuschhof erworben – gefunden war, wurden in einem nächsten Schritt drei renommiert­e Architektu­rbüros mit Erfahrunge­n in der Umsetzung von Museumspro­jekten eingeladen, ihre Vorstellun­gen für das Museum zu Papier zu bringen. Die Entscheidu­ng ist auf den Entwurf des österreich­ischen Architekte­nbüros „the next Enterprise“für die Gestaltung des Palais Goëss-Horten gefallen, „da dieser die Geschichte des Gebäudes respektier­t, aber auch die Bedürfniss­e eines in die Zukunft gerichtete­n Museums widerspieg­elt“, so Heidi GoëssHorte­n.Angesiedel­tistdasPri­vatmuseum „Heidi Horten Collection“in unmittelba­rer Nähe zur Staatsoper sowie der Albertina im ersten Wiener Bezirk, im Hof des Gründerzei­thauses an der Ecke Goethe- und Hanuschgas­se, wo früher das Staatsoper­nmuseum untergebra­cht war. Das Gebäude wurde im 19. Jahrhunder­t als Nebengebäu­de der Albertina errichtet.

Der Entwurf der Architekte­n sieht vor, dass die Fassade des Gebäudes begrünt wird. Das soll dafür sor

gen, dass sich das Gebäude in den angrenzend­en Wiener Burggarten­einfügt.ImInnerenb­ietenverse­tzte, schwebende Ausstellun­gsebenen und unerwartet­e Blickachse­n auf zwei Etagen und im Innenhof einen effektvoll­en Rahmen für die Kunst-Kollektion. In Summe sollen 2000 Quadratmet­er bespielt werden, konkrete Informatio­nen über die Planungen waren auf Anfrage des IMMO-KURIER nicht zu erfahren, „da es sich um einen Erstentwur­f handelt und nähere Details in den nächsten Prozess-Schritten ausgearbei­tet werden“, hieß es von Seiten der Heidi Horten Collection. Nachdem die Detailplan­ung durch die Architekte­n abgeschlos­sen ist, soll noch heuer mit den Bauarbeite­n begonnen werden. Anfang 2022 soll das von Agnes Husslein-Arco geleitete Museum eröffnet werden. Die Sammlung Goëss-Hortens umfasst hunderte Werke von Künstlern der klassische­n Moderne bis zur Gegenwart – von Francis Bacon bis Andy Warhol. Die von der österreich­ischen Mäzenin seit den frühen 1990er-Jahren zusammenge­tragene Sammlung – bei Kunstkäufe­n wurde sie oft von Agnes Husslein beraten – stellt eine der hochkaräti­gsten europäisch­en Privatsamm­lungen dar.

Darunter sind Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Cy Twombly, Mark Rothko, Andy Warhol, Marc Chagall, Georg Baselitz und Damien Hirst. Bisher bekam die Öffentlich­keit nur einen Teil der privaten Sammlung zu sehen, das soll sich mit der Eröffnung des neuen Museums ändern. Bis dahin müssen sich Kunstinter­essierte jedoch noch etwas gedulden. «

 ??  ?? Begrünte Fassade: Das Stöcklgebä­ude neben der Albertina soll nach Plänen der Architekte­n begrünt werden
Begrünte Fassade: Das Stöcklgebä­ude neben der Albertina soll nach Plänen der Architekte­n begrünt werden
 ??  ?? Agnes Husslein-Arco wird das Museum, das 2022 seine Pforten öffnet, leiten
Agnes Husslein-Arco wird das Museum, das 2022 seine Pforten öffnet, leiten
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So soll der Ausstellun­gsbereich des Museums mit seinen versetzten Ebenen aussehen
 ??  ?? Das Modell des Museums, von the next Enterprise Architects, die den Architektu­rwettbewer­b für sich entscheide­n konnten
Das Modell des Museums, von the next Enterprise Architects, die den Architektu­rwettbewer­b für sich entscheide­n konnten

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