Schule Schendlingen, Vorarlberg
deutlich: Architektur ist nicht nur das Zeichnen von Plänen, sondern vor allem menschliche Zusammenarbeit. „Der architektonische Gedanke kann nur durch ein Miteinander von Bauherr und Architekt erreicht werden“, meint Maria Auböck, Präsidentin der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs. „Es sollte an einem Strang gezogen werden.“
Diese besondere Beziehung zwischen Bauherr und Planer nimmt der Bauherrenpreis, der jährlich vergebenwird,unterdieLupe.Gewürdigt werden Personen oder Organisationen, die sich für Baukultur einsetzen. Heuer wurden 124 Projekte aus ganz Österreich für den Bauherrenpreis 2019 eingereicht, 24 Projekte davon nominiert.
Die Hauptjury bestehend aus Andreas Cukrowicz (Architekt, Bregenz), Donatella Fioretti (Architektin, Berlin) und Albert Kichengast (Architekturpublizist, Wien) ermittelte sechs Preisträger, die letzten Freitag im ArchitekturHaus Kärnten ausgezeichnet wurden: den WagyuStall (Oberösterreich), den Streck
Drei Architekturbüros gestalteten einen Bildungscampus
Der Raum als Pädagoge – in der neuen Schule Schendlingen in Bregenz wurde erstmals das neue Bildungskonzept in ein Gebäude gegossen. Dieses Konzept beruht auf einem seit 2012 ins Leben gerufenen Nachdenkprozess. Einerseits sollte mit einer innovativen Schule eine Aufwertung im sozial problematischen Einzugsgebiet gesetzt werden. Andererseits wurde das Gebäude als „Gemeinsame Schule“mit breitem Altersspektrum für 6- bis 14-jährige Schüler sowie einer sehr offenen und flexiblen Raumstruktur konzipiert. Die Schule ist dabei mehr als ein Haus zum Lernen, sie übernimmt heute vermehrt Aufgaben des klassischen Wohnhauses (Freizeit). Die Planung machte studio bär, bernd riegger architekten und Querformat. hof mit Schnapsbrennerei (Burgenland), das Haus obd’r Lech (Vorarlberg), die Schule Schendlingen (Vorarlberg), der Stadtelefant (Wien) sowie die Universität für angewandte Kunst (Wien).
Um die Projekte zu beurteilen, reisten die Juroren durch Österreichundbesichtigtenjedeseinzelne Bauwerk. „Nur so, nur vor Ort, nur in den Räumen, die Materialien im Griff, konnten wir unseres Urteils sicher sein“, erzählt Juror Albert Kirchengast, „Gespräche sind hierfür zentral, nicht nur das eigene Schauen, Greifen, Fühlen,
Räsonieren – denn der Preis würdigt explizit die Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Architekt.“
Auch „Brösel“sind bei der gemeinsamen Arbeit an einem Projekt nicht ausgeschlossen. „Es gehört dazu, dass es bei organisatorisch komplizierten Projekten in Sitzungen auch mal zu Meinungsverschiedenheiten kommt“, sagt Matthias Bär. Der Architekt plante mit zwei anderen Büros die Schule Schendlingen in Bregenz. Der Auftraggeber dafür war die Landeshauptstadt Bregenz, der Nutzer die Schulorganisation »