Zwei Österreicher sind beim Finale live dabei
Backstage-Arbeiter in Stockholm
Während Österreichs Handballer nur noch Zaungäste sind, geht die EM für zwei Österreicher ins Finish. Einer arbeitet im Hintergrund, der andere steht im Rampenlicht. Marcel Weigl leitete in Wien die Akkreditierungszentrale und darf nun auch in Stockholm im organisatorischen Bereich mitwirken. „Das ist eine große Ehre. Weil erstmals 24 Nationen an der EM teilnehmen, war auch das Akkreditierungsaufkommen so hoch wie noch nie“, erzählt der Klosterneuburger, der mit Ballsport viel am Hut hat. Ist er doch geschäftsführender Präsident des österreichischen Racketlon-Verbandes (Schläger-Vierkampf). „Allein in Wien wurden 1.108 Ausweise beantragt, in Graz waren es immerhin 626.“
Die Wiener Stadthalle war in Vor- und der Hauptrunde bestens gefüllt, zwei Mal sogar restlos ausverkauft – so am vergangenen Samstag beim Spiel zwischen Österreich und Spanien, als kroatische Fans vor der Halle vergeblich auf Karten für das Spiel ihres Teams warteten. Die Stimmungskanone Der zweite Österreicher in Stockholm ist Markus Floth, der in Wien als Hallensprecher den Ton angab und das Publikum in Stimmung brachte. Selbstverständlich, dass er auch in Schweden ins Mikrofon reden darf. Natürlich auf Englisch. Für den Tullner kein Problem, ist er als DJ, Moderator und EventManager ohnehin linguistisch international unterwegs. „Ich verstärke das schwedische Team. Wir kennen uns alle
von den Workshops vor dem Turnier. Wir sind ein gut eingespieltes Team.“
Beeindruckend fand er beim ersten Lokalaugenschein die tel2arena im Süden des Stadtzentrums Gamla Stan, ansonsten die Heimstätte der Fußballklubs Djurgårdens und Hammarby. „Für mich ist es auch eine Premiere, Handball in einem Fußballstadion zu moderieren.“Dabei war er schon bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit von der Partie. Lärmbelästigung
Ein Highlight aber erlebte er in der Wiener Stadthalle beim Spiel Kroatien gegen Deutschland. „Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein so lautes Spiel moderiert zu haben. Da kam von den Tribünen so viel zurück.“
Am Freitag zogen mit Spanien und Kroatien die beiden Österreich-Bezwinger in der Hauptrunde ins Finale ein. Kroatien gewann vor 16.573 Zuschauern einen echten Semifinal-Thriller gegen Favorit Norwegen mit 29:28 nach der zweiten Verlängerung. Danach setzte sich Spanien erwartungsgemäß gegen Slowenien 34:32 durch.