Lech, die elegante Lady
Muss das sein? Bei 15 Grad und Sonnenschein eröffneten die Kitzbühler Bergbahnen im Oktober die Saison mit einem Schneeband auf den gold-grünen Herbstwiesen. Die Empörung war groß, die Diskussion noch größer. Freilich sind die meisten Sportstätten künstlich geschaffen, doch dieses Manöver ist vielmehr Inbegriff von Übertreibung als Wunscherfüllung ungeduldiger Wintersportler. Denn, seien wir ehrlich: Auf künstlichem Schnee Ski zu fahren macht viel weniger Spaß als auf echtem Weiß, und es ist auch viel gefährlicher. Die Piste ist eng und überfüllt, der Schnee patzig und weich. Auch wenn technische Systeme uns dazu verleiten, alles – wirklich alles – steuern zu wollen: Die Natur sollte ihr eigenes Tempo haben. Die Saison ist dann doch noch gut gestartet und in den meisten Skigebieten liegt genug echter Schnee, der zumindest die Basis der Abfahrten bildet. Am Arlberg zum Beispiel, wohin wir Sie in dieser Ausgabe entführen. Noblesse hin oder her: Lech hat sich seine Einzigkeit bewahrt und Zürs entzückt mit beschaulicher Atmosphäre. Ausgelassen ist man eher in Kitzbühel, betucht in St. Moritz. Der Arlberg ist vielmehr die elegante Lady unter den schicken Skiorten, die auch Bodenhaftung bewahrt. Während anderswo DJ Ötzi und Andreas Gabalier aus den Lautsprechern tönen, wird in Lechs legendärer Après-Ski-Bar „Krone“eher Frank Sinatra und Dean Martin aufgelegt. Und an der einfach gehaltenen Bar im „Strolz“trifft man immer wieder auf prominente Persönlichkeiten. Kommen Sie mit uns in einen der sympathisch-nobelsten Skiorte – ab Seite 8.