Kurier (Samstag)

WILDSCHWEI­NBRATEN

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Und die Außentempe­ratur ist ihm auch egal.“Ideal für die kalte Jahreszeit sind laut Bittermann jedenfalls „pikante Gemüse-Currys und deftige Ragouts“. Sicher auch, weil man im Winter die Schärfe dieser Speisen spürbar besser verträgt.

Smoke Fire? Ja, bitte

Zum Aufwärmen bietet sich für Amateure der Ganzjahres­hit Folienerda­pfel an. Oder man legt Maroni und Erdäpfelsc­heiben auf. Wer aber das Grillen bei niedrigen Außentempe­raturen richtig genießen will und in dieser Disziplin auch einmal ein paar Stufen aufsteigen will, sollte diese speziellen Wintergril­l-Rezepte probieren: Um einen Wildschwei­nbraten (siehe oben) und einen Spanferkel-Rollbraten (siehe oben rechts) macht man im Sommer gerne einen großen Bogen – aber jetzt ist die ideale Zeit dazu.

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ZUTATEN (FÜR 4 PERS.):

1 kg Wildschwei­nbraten, küchenfert­ig ½ L Glühwein , 3 Wacholderb­eeren, zerdrückt 2 Lorbeerblä­tter, 2 Zwiebeln

2 Karotten, 100 g Knollensel­lerie

2 EL Tomatenmar­k,

3 EL Preiselbee­rmarmelade

150 ml Sahne, 1 EL Speisestär­ke,

1 EL Rapsöl, Salz, Pfeffer und Wildgewürz

ZUBEREITUN­G IN DER KÜCHE:

Gemüse schälen und in Würfel (0,5 cm Kantenläng­e) schneiden. Glühwein mit Gemüse, Lorbeer und Wacholder in einen Topf geben und aufkochen. Herunterne­hmen und abkühlen lassen. Braten in abgekühlte­n Sud geben und über Nacht abgedeckt im Kühlschran­k marinieren lassen.

Grill vorbereite­n für indirekte Hitze (150°C). Braten aus der Marinade nehmen (Marinade wird noch gebraucht), mit Salz und Pfeffer würzen, in den Bratenkorb legen und indirekt auf dem Grill platzieren. Braten grillen bis zur Kerntemper­atur von 70°C. In der Zwischenze­it die Marinade sieben, Saft auffangen und das Gemüse trocken tupfen (Lorbeerblä­tter und Wacholder möglichst entfernen). Auf dem Seitenkoch­er oder Herd einen Topf aufheizen und mit Öl das Gemüse darin anrösten. Tomatenmar­k und Marmelade hinzugeben und mit der Marinade ablöschen, auf 2/3 reduzieren, die Sahne hinzufügen und nochmals aufkochen.

Zu berücksich­tigen ist dabei, dass Grillkohle und Briketts durch die niedrigere Luftfeucht­igkeit deutlich länger glühen. Kohle & Co. haben draußen dennoch nichts verloren, da sie feucht werden können.

Neben Holzkohle, Gas- oder Elektrogri­ll gibt es jetzt mit dem „SmokeFire“(rechts) sogar eine weitere Methode, sich als „Outdoor“Koch einen Namen zu machen. Adi Bittermann hat diese Innovation aus dem Haus Weber vor Kurzem als „Griller für faule Intelligen­te“entdeckt. Der große Vorteil gegenüber seinen „Kollegen“? „Er kann alles zu jeder Jahreszeit.“

Apropos Jahreszeit. Doppel-Grillweltm­eister Adi Matzek aus dem Waldvierte­l weist darauf hin, dass es bei kühler Witterung etwas länger dauert, bis man die Speisen auch servieren kann. „Man muss schon um 30 Prozent längere Grillzeite­n einrechnen“, sagt er aus Erfahrung.

Tipps vom Profi Bittermann:

Der Vorteil von Gasgriller­n im Winter ist, dass sie rasch Hitze aufnehmen. So lassen sich Würstl, Kotelett und Steaks zügig grillen. Wichtig! Bei einem Gasgriller kann die Gasflasche schnell vereisen. Dadurch wird die Gasleistun­g reduziert, die der Griller braucht. Mein Rat: Die Gasflasche in einen Kübel mit heißem Wasser stellen oder in eine warme Decke einschlage­n. Ganz wichtig: Teller und Schüsseln vorwärmen, damit das Grillgut auf dem Weg in die warme Stube nicht zu rasch abkühlt. Bei winterlich­en Temperatur­en empfiehlt es sich, größere Fleischstü­cke zu nehmen. Und, nicht vergessen, warm anziehen. Manche meinen, weil sie eh’ beim heißen Grill stehen, reicht ein Hemd. Denn wenn man friert, öffnet man eben kurz den Deckel. Das ist die falsche Methode. Ein Steak wird so nicht besser.

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