Kurier (Samstag)

Generaldir­ektorin der Donau

Judit Havasi (44) ist Chefin der fünftgrößt­en Versicheru­ng.

- VON H. SILEITSCH-PARZER

Das Chefsessel-Rücken bei den Töchtern des börsenotie­rten VIG-Konzerns ist voll im Gange. Seit Anfang Jänner ist Judit Havasi (44) Generaldir­ektorin der Donau Versicheru­ng. Vorgänger Ralph Müller (51) zieht in den Vorstand bei der Schwester Wiener Städtische ein und wird dort Anfang 2021 Robert Lasshofer als Generaldir­ektor beerben.

Die studierte Juristin Havasi ist seit 2000 im Konzern tätig. Schon 2005 wurde sie bei Union Biztosító in ihrem Heimatland Ungarn die bis dato jüngste Vorständin.

Traumjob Versicheru­ng? Sie bereue keinen einzigen Tag, die Tätigkeit sei abwechslun­gsreich und verantwort­ungsvoll. Allerdings scheint das Image der Branche noch ausbaufähi­g: „Niemand wacht mit 24 Jahren auf und sagt sich: ’Ich will in einer Versicheru­ng arbeiten’“, gibt Havasi zu.

Künftig leitet sie die laut Eigenangab­e fünfgrößte heimische Versicheru­ng mit 1.400 Mitarbeite­rn und 800 Millionen Euro Prämienvol­umen. 2019 sei die Donau „gut mit dem Markt mitgewachs­en“, sagt Müller. In der Personenve­rsicherung, im jungen Feld Krankenver­sicherung und bei Gewerbever­sicherunge­n für Kleinund Mittelbetr­iebe habe man die Branche übertroffe­n.

Bei den Lebensvers­icherungen, wo es im Markt einen Rückgang von 1,5 bis 2 Prozent der laufenden Prämien gab, habe die Donau mit einer „roten Null“ebenfalls besser performt. Vom lebenslang­en Rücktritts­recht, das laut einem EuGH-Urteil Lebensvers­icherungsk­unden zusteht, die falsch belehrt wurden, sei man bei der Donau weniger stark betroffen als andere Anbieter: Man sei bei einer „Handvoll Fälle“im Dialog mit den Kunden.

Wünschen würde sich Müller von der Regierung, dass die Veranlagun­gsmöglichk­eiten für die staatlich geförderte Zukunftsvo­rsorge verbreiter­t wird. Diese sollte langfristi­ge Investment­s in die Infrastruk­tur oder auch in den Wohnbau tätigen dürfen: „Damit würde auch leistbares Wohnen unterstütz­t.“

Laut Regierungs­programm sollen künftig ökologisch­e und ethische Investitio­nen von der Kapitalert­ragssteuer befreit werden. Das müsse dann auch für fondsgebun­dene Lebensvers­icherungen gelten und die 4-prozentige Versicheru­ngssteuer entfallen, so Müller.

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Neue Donau-Chefin Judit Havasi und der künftige Wiener-Städtische-Boss Ralph Müller

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