Kurier (Samstag)

Kontrast oder Ton in Ton

Die passenden Wandfarben für jedes Zimmer eines Hauses auszuwähle­n, ist nicht ganz einfach. Die Farbkurato­rin Joa Studholme verrät in „Glücklich wohnen mit Farbe“, was alles möglich ist.

- VON ULLA GRÜNBACHER

» „Wählen Sie zuerst immer die Farbe für den Eingangsbe­reich, denn er ist von den meisten anderen Räumen aus sichtbar“, rät Autor Joa Studholme, Farbkurato­rin bei der britischen Manufaktur Farrow & Ball, die auf Wandfarben spezialisi­ert ist.

Generell gilt: Sowohl die Wandfarben als auch die Einrichtun­g richten sich nach den Dingen, die am wenigsten verändert werden können. Die Autorin empfiehlt folgende Reihenfolg­e: Zuerst die Farbe des Fußbodens auswählen, dann die Fliesen, dann folgen die Küchenelem­ente, erst dann die Textilien, Wände und Holzeinbau­ten und zum Schluss jene der Teppiche. Haben Sie Stein, Parkett oder Dielen am Fußboden? Davon hängt ab, wie die übrige Farbgestal­tung ausfällt. Die Küche ist aufgrund der langen Lieferzeit­en häufig der erste Einrichtun­gsgegensta­nd, dessen Farbe ausgesucht werden muss, ebenso jene der Arbeitsflä­chen. Danach geht es an die Textilien, das passende Sofa, die Stühle und mehr. Erst dann sind die Wände und Türen an der Reihe. „Studieren Sie Farbkarten und Tapetenmus­ter“, empfiehlt die Farbkurato­rin. Zum Schluss geht es an die Wahl der passenden Teppiche.

Für das Entree rät sie zu hellen jedoch nicht zu nüchternen Farbtöne. Ideal ist es, wenn ein Kontrast zwischen hellen Wänden und dunkleren Einbauen geschaffen werden kann. Die Küche ist in der Regel der hellste Raum: Wände und Holzeinbau­ten sollten in derselben Farbe gestrichen werden,

lässt den Raum größer wirken. Im Wohnzimmer sollte man Farben verwenden, die sich an die wechselnde­nLichtverh­ältnissean­passen. Für Kinder- und Jugendzimm­er eignet sich die gesamte Palette der Pastelltön­e aber auch Wandfarbe in Tafelfarbe, die eine

Fläche, der Kreativitä­t schafft – weil man wie auf einer Tafel mit Kreide darauf malen und dies wieder abwaschen kann.

Nicht nur der Farbton selbst ist wichtig, sondern auch das Finish: dieses kann kreidig, abwaschbar, mattglänze­nd, Hochglanz, hitzedas beständig, seidenglän­zend, matt oder pudrig sein.

Um einen gewissen Maßstab zu haben: für einen Raum mit den Maßen sechs mal sechs Meter mit einer Türe und zwei Fenstern benötigt man fünf Liter Farbe für die Wände, zweieinhal­b Liter für die

Decke und ebenso viel für die Holzeinbau­ten.

Mit der richtigen Farbe kann man kleine Räume größer wirken lassen. „Die weitverbre­itete Annahme, dunkle Farben ließen einen Raum kleiner wirken, trifft ebenso wenig zu wie die Vorstellun­g, dass helle Farben einen Raum erweitern würden“, schreibt de Autorin. Dunkle, kräftige Wandfarben lassen die Konturen verschwind­en und strahlen Tiefe aus, das lässt kleine Räume größer wirken. Große Räume sollte man so gestalten, dass sie nicht hallenarti­g wirken.

Helle Farben lassen den Raum luftiger erscheinen. Bei dunklen Räumen helfen dunkle, warme Farbtöne, die die Dunkelheit vertreiben. Niedrige Räume wirken dann höher, wenn Wände und Decke farblich nahtlos ineinander übergehen. Farben erzeugen Stimmungen,

mit der passenden Gestaltung werden Räume zu Wohlfühloa­sen. Die Farbkarte von Farrow & Ball umfasst 132 Farbtöne, werden neue kreiert, scheiden bestehende aus. Gerade diese gelten als Schätze, weil sie kaum noch benutzt werden. «

 ??  ?? Die Wände dieses Hauses wurden mit „Manor House Gray“gestrichen
Die Wände dieses Hauses wurden mit „Manor House Gray“gestrichen
 ??  ?? Innenseite der Hautüre und Zarge in „Yellowcake“, Wände in „Railings“
Innenseite der Hautüre und Zarge in „Yellowcake“, Wände in „Railings“
 ??  ?? Tapete „Lotus“in „Parma Gray“mit „Off-Black“als Hintergrun­dfarbe
Tapete „Lotus“in „Parma Gray“mit „Off-Black“als Hintergrun­dfarbe
 ??  ?? Der beliebte neue Farbton „Treron“, benannt nach einer Taubenart
Der beliebte neue Farbton „Treron“, benannt nach einer Taubenart
 ??  ?? Der Farbton „Charlotte’s Locks“verleiht diesem Ensemble Leben, das Sofa im selben Farbton verstärkt den Fokus auf die Bilder an der Wand
Der Farbton „Charlotte’s Locks“verleiht diesem Ensemble Leben, das Sofa im selben Farbton verstärkt den Fokus auf die Bilder an der Wand

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