Kurier (Samstag)

Grandioses Panoptikum aus dem Leben einer Diva

- PETER JAROLIN

Sona MacDonald ist Marlene Dietrich in „Engel der Dämmerung“in den Kammerspie­len

Kann man das Leben mit einer vokalen wie einst auch in den Kammerspie­len Und die Männer der Marlene einer Stilikone, einer Legende, darsteller­ischen Expressivi­tät, aufgetrete­n) über den Dietrich? Sie alle sind bei einer Hollywood-Diva wie die ihresgleic­hen sucht. „Blauen Engel“bis zum Hollywood-Ruhm dem wunderbar wandlungsf­ähigen Marlene Dietrich tatsächlic­h Ob im Hosenanzug mit und der Einsamkeit Martin Niedermair in adäquat auf eine Theaterbüh­ne Zylinder, ob im glitzernde­n der letzten Jahre – Fischer besten Händen. Niedermair bringen? Ja, denn mit „Engel Abendkleid oder auch nur in und Schäfer entwerfen ist Regisseur Josef von Sternberg, der Dämmerung. Marlene Unterwäsch­e – mir herrlich anhand der Dietrich ein hochpoliti­sches, lässt Gary Cooper, Ernest Dietrich“haben Torsten Fischer rauchiger, tiefer Stimme zeigt packendes, zeitgeschi­chtliches Hemingway oder Jean (auch Regie) und Herbert MacDonald die wechselhaf­te Panoptikum Gabin erahnen und hält als Schäfer (gemeinsam mit Geschichte der Dietrich in all mit sehr viel Musik. Schriftste­ller („Ein ziemlich Vasilis Triantafil­lopoulos für ihren Facetten. Denn MacDonald interpreti­ert, guter!“) Noël Coward Zwiesprach­e die Bühne zuständig) in den unterstütz­t von einer mit der Dietrich. Kammerspie­len der Josefstadt Hochpoliti­sch hervorrage­nden, vierköpfig­en Und das alles vor einem ein Meisterwer­k ersonnen. Jeder Zoll eine Diva, eine Live-Band (Christian großen Spiegel, in dem sich Ein Theaterjuw­el, das (bisexuelle) Freibeuter­in der Frank, Herbert Berger, Andy mitunter auch das Publikum vor allem dank Sona MacDonald Liebe und eine politisch engagierte Mayerl, Klaus Pérez-SaladoI) der Kammerspie­le wiederfind­et. in der Hauptrolle im Kämpferin gegen den selbstvers­tändlich auch viele Wobei „Engel der Gedächtnis bleibt. NS-Terror: In Schlaglich­tern Hits. Ob „Lili Marleen“, „Ich Dämmerung“keine theatralis­che

Denn Sona MacDonald ist skizzieren Fischer und Schäfer weiß nicht, zu wem ich gehöre“, Nabelschau ist, sondern Marlene Dietrich. Sie singt nicht nur die Dietrich, sondern das hebräische Lied „Shir ein subtiles, mit minutenlan­gen und spielt sich durch das Leben auch ein ganzes Jahrhunder­t. Hatan“oder „Sag mir, wo die Ovationen gefeiertes der Jahrhunder­tgestalt Von der Stummfilmz­eit Blumen sind“– Sona MacDonalds Frauenschi­cksal. (1901–1992) mit einer Intensität, (die Dietrich ist übrigens Gesang berührt extrem.

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Überaus intensiv: Sona Mac Donald brilliert als Marlene Dietrich Kritik.

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