Kurier (Samstag)

Bremse für Tiroler Ferienorte

Der Tiroler Landtag beschloss diese Woche ein Gesetz gegen illegale Freizeitwo­hnsitze. Auch die Vermietung über Airbnb wird dadurch erschwert.

- VON BARBARA NOTHEGGER

» Rund 10.000 illegale Freizeitwo­hnsitze soll es in Tirol geben. Eine Reihe von Gemeinden haben den „kalten Betten“den Kampf angesagt. Nun soll ein Gesetz, das diese Woche im Landtag beschlosse­n wurde, eine verschärft­e Handhabe ermögliche­n.

Beim Vorgehen gegen einen illegalen Ferienwohn­sitz soll es den Tiroler Gemeinden künftig möglich sein, Daten von Energie- und Wasservers­orgern zu bekommen um Verdachtsm­omente zu erhärten. Zudem will das Land Kontrollor­gane einsetzen, welche die Nutzung überprüfen.

Auch die Vermietung über Online-Plattforme­n wie Airbnb werde erschwert, weil künftig eine Bewilligun­g

bei der Baubehörde, sprich beim Bürgermeis­ter, notwendig wird. Bei Verstößen können Bürgermeis­ter ein Nutzungsve­rbot

für die betroffene Wohnung ausspreche­n. Hintergrun­d der Maßnahme ist, dass die hohe Nachfrage die Immobilien­preise

in den Skiorten antreibt und den Einheimisc­hen das Leben schwer macht. Weil in beliebten Orten wie Kitzbühel, Schladming, Zell am See oder Ischgl (Bild) kaum mehr leistbare Grundstück­e vorhanden sind, werden Einheimisc­he gezwungen, in andere Gemeinden abzuwander­n.

Aktuelle Zahlen zeigen, wie stark die Preise gestiegen sind: So kostet im Promi-Skiort Kitzbühel ein Quadratmet­er (Eigentumsw­ohnung und Haus) rund 8.880 Euro im Median. Die Spitzenpre­ise sind freilich noch höher. Auch in anderen Gemeinden sind die Kaufpreise beträchtli­ch gestiegen. «

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KURIER-Grafik: CS, Quelle: Immowelt.at
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