Voestalpine schmiedet an Kurzarbeit in Kindberg
US-Strafzölle. In Kindberg im obersteirischen Mürztal produziert die voestalpine in ihrem Werk Nahtlosrohre für die weltweite Öl- und Gasindustrie, die hohe Belastungen aushalten. Das Werk Voestalpine Tubulars ist allerdings mit etlichen Problemen konfrontiert.
Zum einen leidet man unter den 25-prozentigen USZöllen auf Stahl- und Alu-Importe aus Europa. Zum anderen macht der niedrige Gasund Ölpreis der vergangenen Monate zu schaffen, der zu einem starken Rückgang des Bedarfs an Rohren für Ölund Gasfelder in Nordamerika geführt hat. Das Unternehmen hat eine Exportquote von mehr als 95 Prozent, der wichtigste Absatzmarkt sind die USA.
Gegen Ende des vergangenen Sommers wurde in Kindberg vom Vier- auf den Dreischichtbetrieb umgestellt. Diese Maßnahme reicht allerdings nicht. Um die dritte Schicht weiterzuführen und die Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, überlegt die Voestalpine, ab März Kurzarbeit für 950 Mitarbeiter einzuführen. Dazu werden in den kommenden zwei Wochen Gespräche mit Betriebsrat, Sozialpartnern und AMS geführt.
Kurzarbeit ist in Österreich aktuell kein großes Thema. Per Ende Jänner waren 1.744 Beschäftigte betroffen, mit den Voest-Mitarbeitern in Kindberg würde die Zahl beträchtlich steigen. Bei Kurzarbeit reduzieren Arbeitgeber die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten. Der aliquote Lohnverlust kann durch Förderungen des AMS teilweise aufgefangen werden.