Rothschild-Enkel kämpft um Erbe
Prozess. Geoffrey Hoguet will die Stiftung seiner Vorfahren dem Magistrat der Stadt Wien entreißen.
Schlagabtausch. Auf politischer Ebene entwickelt sich die Causa Rothschild zu einem immer heftigeren Schlagabtausch.
Zuletzt hatte ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka der Stadt Wien ausgerichtet, sie solle die Stif- tung wieder in ihrem ursprünglichen Sinn errichten. Das gebiete der Respekt vor den Vertriebenen und Opfern des NS-Regimes.
Sobotka forderte dies auch im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz. „Eine Gedenkveranstaltung derart parteipolitisch zu missbrauchen, ist unerhört“, empört sich Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber dem KURIER. „Sobotka ist ja nicht irgendjemand, sondern Nationalratspräsident. Er sollte sich bei den Teilnehmern der Veranstaltung entschuldigen.“
Mit Verweis auf das am Donnerstag startende Gerichtsverfahren will sich Hacker inhaltlich zur Causa noch nicht äußern. „Im Gegensatz zu Bundeskanzler Sebastian Kurz respektiere ich die Justiz.“Hacker kritisiert aber, dass der Rechtsanwalt
des Klägers nicht das Gespräch mit der Stadt gesucht, sondern gleich eine Klage eingebracht habe.
Zur Aufforderung, sich zu entschuldigen, ließ Sobotka über seinen Sprecher Folgendes ausrichten: Er sei gerne bereit, sich zu entschuldigen. Und zwar bei der Familie Rothschild für den würdelosen und respektlosem Umgang mit ihrem Erbe. Andere wären gut beraten, das auch zu tun.