Der LASK erobert die Festung Salzburg
Die Linzer gewinnen beim Winterkönig in einem kuriosen Hit mit 3:2 und übernehmen Platz 1
Eine Erfolgsserie musste enden – das war schon vor Anpfiff des Bundesliga-Hits zum Frühjahrsstart zwischen Salzburg und dem LASK klar. Während die Linzer im Herbst alle neun Auswärtsspiele gewonnen hatten, war der Winterkönig in der RedBull-Arena ungeschlagen geblieben (8 Siege, ein Remis).
Und es sollte die Salzburger Serie sein, die gestern zu Ende ging. Der LASK feierte mit einem 3:2 den zehnten Auswärtssieg in dieser Saison und fügte dem Serienmeister die erste Heimniederlage in der Bundesliga seit November 2016 (0:1 gegen Admira)zu.
Das Spiel war dann eine ausgeglichene Angelegenheit von der ersten Minute an. Die aktiven, aber auch zu offensiven Gäste aus Linz hätten in einer kuriosen ersten halben Stunde klar im Rückstand geraten müssen, konnten aber selbst 2:0 in Führung gehen. Ineffiziente Salzburger Aber alles der Reihe nach: Die Linzer Spielweise kam den Salzburgern entgegen. Sie kamen in den ersten Minuten viermal einem Tor extrem nahe. Zunächst verhinderte die rechte Stange des LASK-Tores bei Schüssen von Okugawa (4.) und Daka (7.) zwei Salzburger Treffer. Dann konnte sich LASK-Keeper Schlager, einer von drei gebürtigen Salzburgern beim LASK, im Eins-zu-Eins-Duell mit dem Stürmer aus Sambia auszeichnen (12., 14.).
Und wie es im Fußball so ist, auch wenn das eine abgedroschene Phrase ist: Tore, die man nicht schießt, bekommt man. Das bekamen gestern die Salzburger zu spüren. Der LASK konnte zwei Treffer erzielen ohne eine Chance herausgespielt zu haben. Beide fielen unter Mithilfe von Salzburgs Abwehrchef Onguéné: Zunächst verlängerte der Kameruner unglücklich, Frieser staubte ab – 0:1 (20.). Kurz danach fälschte er einen HollandWeitschuss unhaltbar für Keeper Stankovic ab – 0:2 (25.).
Salzburg hätte postwendend das 1:2 erzielen müssen, doch sowohl Daka als auch Hwang scheiterten am starken Schlager, der vor den Augen von Teamchef Foda mehrmals seine Klasse zeigen konnte. Chancenlos war der LASK-Keeper erst, als seine Vorderleute Holland und Wiesinger fürchterlich patzten. Okugawa erzielte nach Junuzovic-Traumpass noch in
Hälfte eins das Anschlusstor.
Wer in der Pause einen Sturmlauf der Salzburger prophezeit hatte, der sollte sich täuschen. Denn der LASK spielte nun viel cleverer als in der Anfangsphase des Spiels. Der Tabellenführer wurde weit weg vom eigenen Tor gehalten, es wurde dazu aber auch nicht mehr so hoch verteidigt wie in Hälfte eins.
Und dann verwerteten die Linzer auch noch ihre erste herausgespielte Chance des Spiels: Mittelstürmer Raguz narrte drei Salzburger, nach seinem Stanglpass musste Frieser den Ball nur mehr ins leere Tor schieben (56.).
Nach dem 1:3 war es um die Salzburger zunächst geschehen. Ein Aufbäumen war nicht zu sehen. Im Gegenteil: Die Linzer waren dem vierten Tor näher als der Serienmeister dem Anschlusstor. Auch als das 2:3 wie aus dem Nichts per Kopf durch Mwepu nach einem Eckball fiel (81.), wankten die Linzer nicht.
Der LASK ist erstmals seit Juli 2009 wieder Tabellenführer in der Bundesliga. „Die ersten Minuten hatten wir Glück und einen starken Keeper. Dann haben wir das Momentum genützt“, meinte LASK-Trainer Ismäel. Salzburg-Coach Marsch analysierte seine erste BundesligaNiederlage wie folgt: „Wir haben nicht schlecht gespielt, waren aber nicht gut genug.“