Kurier (Samstag)

Der LASK erobert die Festung Salzburg

Die Linzer gewinnen beim Winterköni­g in einem kuriosen Hit mit 3:2 und übernehmen Platz 1

- VON STEPHAN BLUMENSCHE­IN

Eine Erfolgsser­ie musste enden – das war schon vor Anpfiff des Bundesliga-Hits zum Frühjahrss­tart zwischen Salzburg und dem LASK klar. Während die Linzer im Herbst alle neun Auswärtssp­iele gewonnen hatten, war der Winterköni­g in der RedBull-Arena ungeschlag­en geblieben (8 Siege, ein Remis).

Und es sollte die Salzburger Serie sein, die gestern zu Ende ging. Der LASK feierte mit einem 3:2 den zehnten Auswärtssi­eg in dieser Saison und fügte dem Serienmeis­ter die erste Heimnieder­lage in der Bundesliga seit November 2016 (0:1 gegen Admira)zu.

Das Spiel war dann eine ausgeglich­ene Angelegenh­eit von der ersten Minute an. Die aktiven, aber auch zu offensiven Gäste aus Linz hätten in einer kuriosen ersten halben Stunde klar im Rückstand geraten müssen, konnten aber selbst 2:0 in Führung gehen. Ineffizien­te Salzburger Aber alles der Reihe nach: Die Linzer Spielweise kam den Salzburger­n entgegen. Sie kamen in den ersten Minuten viermal einem Tor extrem nahe. Zunächst verhindert­e die rechte Stange des LASK-Tores bei Schüssen von Okugawa (4.) und Daka (7.) zwei Salzburger Treffer. Dann konnte sich LASK-Keeper Schlager, einer von drei gebürtigen Salzburger­n beim LASK, im Eins-zu-Eins-Duell mit dem Stürmer aus Sambia auszeichne­n (12., 14.).

Und wie es im Fußball so ist, auch wenn das eine abgedrosch­ene Phrase ist: Tore, die man nicht schießt, bekommt man. Das bekamen gestern die Salzburger zu spüren. Der LASK konnte zwei Treffer erzielen ohne eine Chance herausgesp­ielt zu haben. Beide fielen unter Mithilfe von Salzburgs Abwehrchef Onguéné: Zunächst verlängert­e der Kameruner unglücklic­h, Frieser staubte ab – 0:1 (20.). Kurz danach fälschte er einen HollandWei­tschuss unhaltbar für Keeper Stankovic ab – 0:2 (25.).

Salzburg hätte postwenden­d das 1:2 erzielen müssen, doch sowohl Daka als auch Hwang scheiterte­n am starken Schlager, der vor den Augen von Teamchef Foda mehrmals seine Klasse zeigen konnte. Chancenlos war der LASK-Keeper erst, als seine Vorderleut­e Holland und Wiesinger fürchterli­ch patzten. Okugawa erzielte nach Junuzovic-Traumpass noch in

Hälfte eins das Anschlusst­or.

Wer in der Pause einen Sturmlauf der Salzburger prophezeit hatte, der sollte sich täuschen. Denn der LASK spielte nun viel cleverer als in der Anfangspha­se des Spiels. Der Tabellenfü­hrer wurde weit weg vom eigenen Tor gehalten, es wurde dazu aber auch nicht mehr so hoch verteidigt wie in Hälfte eins.

Und dann verwertete­n die Linzer auch noch ihre erste herausgesp­ielte Chance des Spiels: Mittelstür­mer Raguz narrte drei Salzburger, nach seinem Stanglpass musste Frieser den Ball nur mehr ins leere Tor schieben (56.).

Nach dem 1:3 war es um die Salzburger zunächst geschehen. Ein Aufbäumen war nicht zu sehen. Im Gegenteil: Die Linzer waren dem vierten Tor näher als der Serienmeis­ter dem Anschlusst­or. Auch als das 2:3 wie aus dem Nichts per Kopf durch Mwepu nach einem Eckball fiel (81.), wankten die Linzer nicht.

Der LASK ist erstmals seit Juli 2009 wieder Tabellenfü­hrer in der Bundesliga. „Die ersten Minuten hatten wir Glück und einen starken Keeper. Dann haben wir das Momentum genützt“, meinte LASK-Trainer Ismäel. Salzburg-Coach Marsch analysiert­e seine erste Bundesliga­Niederlage wie folgt: „Wir haben nicht schlecht gespielt, waren aber nicht gut genug.“

 ??  ?? Schuss ins Glück: Dominik Frieser traf beim Sieg für die Linzer doppelt, die Salzburger kamen beim sehenswert­en 0:1 gleich im Doppelpack zu spät
Schuss ins Glück: Dominik Frieser traf beim Sieg für die Linzer doppelt, die Salzburger kamen beim sehenswert­en 0:1 gleich im Doppelpack zu spät
 ??  ?? Gestenreic­h: Salzburgs Jesse Marsch war nicht zufrieden
Gestenreic­h: Salzburgs Jesse Marsch war nicht zufrieden

Newspapers in German

Newspapers from Austria