Nach Apokalypse-Comic kam erst mit den Hits Stimmung auf
Jack Blacks Tenacious D rockten in der Wiener Stadthalle
Als Soundtrack zu einer Cartoon-Serie haben Tenacious D ihr Album „Post-Apocalypto“konzipiert. Vielen Fans des komödiantischen RockDuos der Schauspieler Jack Black und Kyle Gass lag das wenig. Es gab dabei nämlich viel Gerede, aber nur wenige, kurze Songs.
Beim Auftritt in der Wiener Stadthalle wird die Gleichgültigkeit des Publikums dem gegenüber noch deutlicher: Tenacious D projizieren im ersten Teil der Show den vollständigen Comic auf einen Netzvorhang, der durchsichtig wird, wenn Black, Gass und ihre Band dahinter die Songs spielen. An leisen Stellen ist dabei das Getratsche im Publikum lauter als der Sound von der Bühne.
Liebevoll
Verwunderlich ist das nicht. Die Comics, die Black selbst gezeichnet hat, sind keine animierten Filme sondern aneinandergereihte Einzelbilder mit eingespielten Konversationen. Und ein Gesamtsinn hinter der Story, die typisch für die Band mit
Sex und politischen und sozialen Anspielungen gespickt ist, erschließt sich nicht.
Zum Glück schalten Tenacious D nach 30 Minuten auf das um, wofür 12.500 Leute in die Stadthalle gekommen sind: Auf Songs wie „Rize Of The Fenix“, „Master Exploder“oder „Roadie“, mit denen sie alle Klischees der Rock-Szene persiflieren. Allerdings
so liebevoll, dass sie ihr auch ein Denkmal setzen.
Black hüpft und kreischt und hat all die typischen Bewegungen der Stars der Szene perfekt drauf. Vor allem aber kann er auch stimmlich mit ihnen mithalten, sein Vokal-Organ in die höchsten Höhen schrauben, und das mit einer Kraft, die nicht Vielen gegeben ist.
Das große Manko in der Stadthalle ist der verwaschene, kreischende Sound. Einzelne Instrumente sind nur zu hören, wenn Black und Gass Akustik-Gitarren spielen. Die Fans stört das wenig. Sie umjubeln die Hits von Tenacious D so, als wären es die Klassiker des Genres, die das Duo eigentlich aufs Korn nimmt.