Kurier (Samstag)

Die Unentschlo­ssenen

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Die Kisten sind rasch gepackt, Umzüge laufen schnell und unkomplizi­ert ab

Auf der Suche nach etwas Besserem. So beschreibt Harald Deinsberge­r-Deinsweger den Wohntyp, den wir hier die „Unentschlo­ssenen“nennen. „Diese Menschen spüren rasch, dass etwas nicht passt, und reagieren darauf.“Es sei auch einfacher aus einer Wohnung auszuziehe­n, in der man nicht lange gelebt hat. Denn: Umso länger der Zeitraum, desto stärker die emotionale Bindung. Dem widerspric­ht Tobias Auböck (im Bild links). Es sei nicht die Dauer entscheide­nd, sondern die emotionale­n Umstände, die einen Auszug einfach oder schwierig gestalten. Der 31-jährige Oberösterr­eicher ist in den vergangene­n vier Jahren von Innsbruck nach New Orleans und weiter nach Hamburg, konkret St. Pauli, gezogen – auch dort hat er bereits mehrmals die Wohnung gewechselt.

Selbstentf­altung und -verwirklic­hung sind wichtige Themen für diesen Wohntyp. Zentral sind Fragen wie: Will ich einen Wohnraum teilen oder ein eigenes Badezimmer und Küche? Wo zieht es mich überhaupt hin? „Die Suche nach den Basisbedür­fnissen ist nicht auf Österreich begrenzt, sie kann sich auf die ganze Welt erstrecken“, erklärt Schreiner. „Diese Menschen müssen sich ausprobier­en, die reine Gedankenwe­lt genügt nicht.“Das Nachbarsch­aftbedürfn­is ist nicht vorrangig. Soziale Kontakte finden meist telefonisc­h oder über die Arbeit statt.

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