Impulse für Sanierungen
Der Chef des Baustoff-Unternehmens Baumit fordert eine Sanierungsoffensive. Denn: 250 Millionen Quadratmeter sind in Österreich nicht gedämmt.
» Die Baukonjunktur brummt. Vor allem in Wien werden heuer und nächstes Jahr so viele Wohnungen errichtet wie noch nie. Doch Wirt schafts forscher prognostizieren schon länger, dass die Konjunktur bald spürbar nachlassenwird–und damit auch der Bausektor an Dynamik verliert. In diesem Zusammenhang lässt der Geschäftsführer des nieder österreichischen Baustoff unternehmens Bau mit diese Woche aufhorchen. GeorgBursik plädiert für eine Offensive bei der Sanierung von Gebäuden, um die erwartete Abschwächung der Konjunktur auffangen zu können. „Der Bereich Gebäudesanierung liegt seit Jahren auf der Intensivstation“, sagt Bursik. „Vorausschauend gedacht appellieren wir an die neue Regierung, schon 2020 starke Impulse zu setzen, um die Sanierungsrate bei Gebäuden endlich auf solide Beine zu stellen.“
Auch dem Klimaschutz würde solch eine Maßnahme helfen: Immerhin sind in Österreich ganze 250 Millionen Quadratmeter nicht gedämmt. „Damit bis zum Finanzausgleich 2022 zuzuwarten, wie es im neuen Regierungsprogramm formuliert ist, dauert viel zu lange“, sagt Georg Bursik.
Ihm schwebt ein von Experten errechnetes Modell vor, das die steuerliche Absetzbarkeit von Maßnahmen zur thermischen Sanierung in fünf bis sieben Jahren ermöglicht.
Baumit selbst geht es derzeit prächtig: 2019 erwirtschaftete das familien-geführte Unternehmen, das in 30 Ländern weltweit aktiv ist, rund 260 Millionen Euro Umsatz. In der über hundertjährigen Firmengeschichte ist das ein Rekordwert. Baumit beschäftigt 680
Mitarbeiter. Vergangenes Jahr wurden rund 23 Millionen Euro investiert, unter anderem in ein Farbberatungszentrum in Hall in Tirol. Bursik: „Erfreulich ist auch das anhaltend starke Interesse an Produkten aus dem Bereich gesünder Wohnen, die in diesem Segment für ein knapp zweistelliges Wachstum gesorgt haben.“
Die Muttergesellschaft, die Baumit Beteiligungen GmbH, versammelt neben Baumit 70 Firmen in Europa unter einem Dach wie etwa Wopfinger Transportbeton und die Beteiligungen an den Kalk-undFüllstoffaktivitätenEurofillers. Die Gruppe erzielte 2019 insgesamt 1,26 Milliarden Euro Umsatz. «