Von Silverstone bis Salzburg: Neue Autos, neue Shows
Mit Mercedes präsentierte das letzte Top-Team seinen Boliden
Dem Team von Mercedes war die Show egal. Die Pressestelle schickte gestern nur Fotos des neuen W11 aus. Danach drehte Valtteri Bottas unter Ausschluss der Öffentlichkeit erste Runden in Silverstone, am Nachmittag nahm Weltmeister Lewis Hamilton zum ersten Mal am Steuer des Rennautos Platz.
„Die Saison 2020 wird besonders herausfordernd“, sagte Teamchef Toto Wolff. „Einige Teams werden einen Großteil ihres Augenmerks auf 2020 legen, andere werden beginnen, ihre Ressourcen auf 2021 zu verschieben.“Denn im kommenden Jahr erlebt die Formel 1 eine der größten Änderungen im Reglement. Die Autos werden dann schwerer sein, die Felgen größer, die Aerodynamik völlig anders. Dazu wird eine Budgetobergrenze eingeführt. Wolff: „Wir wollen sowohl 2020 als auch 2021 konkurrenzfähig sein.“
Mehr als 100.000 Teile wurden für das neue Auto entwickelt, 40.000 davon genügten den Ansprüchen der Formel 1. „Titel und Siege sind nicht selbstverständlich“, sagte Teamchef Wolff. „Wir müssen unsere Aufgaben erledigen und Ergebnisse abliefern.“
Weniger nüchtern ging es schon am Dienstag bei Ferrari zu. Mit Pomp und
Trara, Orchester, Chor und Tänzern präsentierte die Scuderia im Teatro Valli in Reggio Emilia den SF1000 für die kommende Saison.
Am Freitagabend stellte das in Alpha Tauri umbenannte Toro-Rosso-Team im Hangar-7 seinen Boliden vor. Moderiert von David Coulthard wurde das Event eingebettet in eine Modenschau. Die Piloten Kwjat (RUS) und
Gasly (FRA) präsentierten unter anderem die Rennanzüge, mit denen sie am 15. März in Melbourne in die neue Saison starten werden. Glanzvoller Rückblick Dass ein Formel-1-Auto in Österreich präsentiert wird, ist keine Neuigkeit. 2004 schlüpften die Sugababes in Salzburg in die Rennoveralls des Sauber-Teams, zeigten ihre Sangeskunst und dann das neue Auto. Ähnlich spektakulär war
1997 die Vorstellung des McLaren. Am Höhepunkt ihrer Karriere tanzten die Spice Girls um die Fahrer David Coulthard und Mika Häkkinen sowie um den Boliden. Und 2007 raste der Spanier Fernando Alonso mit dem McLaren durch die Straßen von Valencia und sagte danach, was sich so mancher Fahrer nach der Präsentation des Autos denkt: „Ich fühle mich wie ein Bub mit seinem neuen Spielzeug. Ich will jetzt endlich spielen.“