Covid: Überleben per Test ermitteln
Neues Verfahren soll präzise Prognose bei Patienten ermöglichen
Risikobewertung. Von symptomlosen Verläufen bis zu schweren Pneumonien mit Lungenversagen und Tod: Die Krankheitsverläufe von Covid-19 sind divers und unterscheiden sich stark. Früh einschätzen zu können, welche Erkrankte man intensiver oder vorrangig behandeln muss, würde die Arbeit des Gesundheitspersonals in Spitälern erleichtern. Chinesische Forscher berichten nun von der Entwicklung eines „simplen und praktikablen“Bluttests, der das Mortalitätsrisiko voraussagen soll. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent lasse sich damit bestimmen, ob ein Covid-19-Erkrankter zehn Tage später noch am Leben sein wird – oder nicht. Anhand eines auf mathematischen Modellen basierenden Computersystems durchstöberten die Forscher Blutproben von 375 Patienten. Sie stießen auf drei Blutbestandteile, sogenannte Biomarker, die das Todesrisiko verlässlich prognostizierten: das Enzym Lactatdehydrogenase, das Plasma-Protein CRP und Lymphozyten, eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die für Krankheitserregerabwehr zuständig sind.
Franz Wiesbauer, Dozent für Innere Medizin an der MedUni Wien, sieht in dem Berechnungsmodell ein praktikables Werkzeug zur frühzeitigen Risikobewertung:
„Für den Krankenhausalltag und Umgang mit Patienten ist das nützlich. Denn wir wissen, dass sich der Zustand von Covid-Patienten rasch massiv verschlechtern kann. So ein Tool kann helfen, diesen Punkt nicht zu verpassen.“
Dass die genannten Biomarker bei Covid-19 relevant sind, sei „aber nichts Neues“, betont Günther Weiss, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin. Daran, wie Ärzte die Behandlung von Spitalspatienten planen, ändere das Modell wenig. Relevanter als die Prognose per Blutbild sei „zu wissen, welche Behandlung in welchem Erkrankungsstadium hilft“.
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