Verhandlungen für AUA-Neustart übers Wochenende auf Hochtouren
Großteil der Lauda-Belegschaft stimmt Lohnkürzungen zu
Staatshilfe. Am Montag werden die Wirtschaftsprüfer von PwC den Business-Plan der AUA für einen Neustart beurteilen. Es wird allerdings keine Entscheidung fallen, ob die AUA überlebensfähig ist. PwC kann nur die Fortschritte prüfen.
Um eine Fortbestandsprognose abzugeben, müssen drei Kriterien erfüllt sein. Die AUA muss ihre internen Kosten entsprechend der geplanten Kürzung der Flotte um 20 Prozent von 80 auf 60 Maschinen senken. Die Banken und die staatliche Finanzierungsagentur Cofag müssen die Kredite genehmigen und die Regierung das zusätzliche Eigenkapital.
Der Business-Plan ist bis 2023 datiert, die Einsparungen müssen allerdings nachhaltiger sein. In die anfänglich blockierten Verhandlungen mit den Betriebsräten ist Bewegung gekommen. Die Bordmitarbeiter haben bereits mehr als 200 Millionen Euro bis 2023 an Einsparungen vorgeschlagen, die Piloten sind laut Betriebsrat bereit, auf bis zu 43 Prozent zu verzichten. Dem Management ist das noch zu wenig. Übers Wochenende wird intensiv weiter verhandelt.
Stimmung konstruktiv
Der von Finanzminister Gernot Blümel einberufene Luftfahrtgipfel am Freitag mit der grünen Verkehrsministerin Gewessler, Vertretern von Wien und NÖ, des Flughafens, der Gewerkschaft, der Staatsholding und der Cofag lief in positiver Atmosphäre ab. Er habe bei allen Beteiligten den Willen für „konstruktive Lösungsansätze“gespürt, sagte Blümel nach dem Treffen. Auch AUA-Chef Alexis von Hoensbroech sowie Flughafen-Chef Ofner berichteten von einer konstruktiven Stimmung.
Nicht eingeladen war die
Ryanair-Tochter Laudamotion. „Extrem schade, wir sind die zweitgrößte Airline in Österreich, beschäftigen mehr als tausend Mitarbeiter und werden ignoriert“, bedauerte Geschäftsführer Andreas Gruber.
Sollten die Sozialpartner keinen neuen, billigeren Kollektivvertrag unterschreiben, will Laudamotion Ende Mai die Basis Wien zusperren und alle 560 Bord-Mitarbeiter kündigen. 94 Prozent der Piloten und 66 Prozent der Flugbegleiter hätten bis dato dem Entwurf des Managements für einen neuen KV zugestimmt, erklärte Gruber.
Die Gewerkschaft vida und die Wirtschaftskammer haben nun doch begonnen, über einen neuen KV zu verhandeln. Die erste Verhandlungsrunde soll leicht chaotisch abgelaufen sein, die Stimmung bei den derzeitigen Gesprächen ist besser.