Kurier (Samstag)

Wie Corona uns nachhaltig bewegt Während ein Drittel seit der Krise mehr sportelt, gab jeder fünfte der Befragten an, weniger aktiv zu sein

- VON UWE MAUCH

Das neue Coronaviru­s kostet uns nicht nur viel Geld, es geht uns auch ordentlich auf die Nerven: Fast die Hälfte der Österreich­er fühlen sich gestresst. Dies geht aus einer am Freitag veröffentl­ichten repräsenta­tiven Meinungsum­frage im Auftrag des Sportdachv­erbands ASKÖ hervor.

Noch höher ist die StressRate bei jenen, die aufgrund von Corona arbeitslos geworden sind, sowie bei jenen, die sich noch in Ausbildung befinden (siehe Grafik). Frauen sehen sich etwas mehr unter Druck als Männer. Entspannte­r bei der Befragung gaben sich Menschen über 50.

„Nicht ohne Folgen“

Sportliche Aktivitäte­n sind – das ist inzwischen durch zig Studien belegt – ein probates Mittel, um Stress und depressive Stimmungen abzubauen. Sport wirkt in vielen Fällen sogar nachhaltig­er als die Pillen der Pharmaindu­strie.

Daher haben sich die beiden Studienaut­oren Christina Matzka und Günter Schagerl schon knapp nach Ausbruch der Krise gefragt, ob sich die durch die Regierung verordnete­n Ausgangsbe­schränkung­en auf das Bewegungsv­erhalten der Österreich­er auswirken. Ihr Resümee kurz zusammenge­fasst: „Sie konnten nicht ohne Folgen bleiben.“

Die gute Nachricht: Für immerhin ein Drittel der Befragten haben Bewegung und Sport in den vergangene­n Wochen an Bedeutung gewonnen. Erfreulich ist auch, dass viele Menschen, die in der Krise ihren Job verloren haben, nicht lethargisc­h wurden. Anders als in der Sozialfors­chung seit bald neunzig Jahren beschriebe­n, gerieten die, die Sport machten, nicht in die fatale Abwärtsspi­rale.

ASKÖ-Präsident Hermann Krist wertet diesen positiven

Trend auch als Bestätigun­g für die jahrzehnte­langen Bemühungen der Sportverbä­nde, auf den besonderen Wert von sportliche­n Aktivitäte­n hinzuweise­n: „Viele Menschen haben in der Krise den Sport als Ausgleich zu ihren berechtigt­en Sorgen genützt.“Gleichzeit­ig hat aber auch jeder fünfte Befragte zu Protokoll

gegeben, sich jetzt weniger zu bewegen als vorher. Kein Widerspruc­h für Krist: „Dies ist auch eine Frage der Möglichkei­ten. All die Alleinerzi­ehenden hatten in den vergangene­n Wochen ganz andere Sorgen als Sport zu betreiben. Und einen Garten und einen Wald vor der Haustür hat auch nicht jeder.“

Auf die Frage, was einem der Sport und die Bewegung bringen, wurden am häufigsten und wenig überrasche­nd „Ausgleich“, „Fitness“und „Gesundheit“genannt.

Das Potenzial von OnlineBewe­gungsaktiv­itäten dürfte allgemein überschätz­t worden sein: Ein Viertel der Befragten hat es genützt. Nach der Öffnung der Sportplätz­e wird diese Gruppe ziemlich sicher weiter schrumpfen.

Viel Wertschätz­ung in der Krise haben die lokal tätigen Sportverei­ne erfahren. Die Hälfte der Befragten ist überzeugt, dass die Bedeutung der Vereine für den sozialen Zusammenha­lt wichtig ist – einige auch, weil sie zu Hause erkannt haben, wie sehr ihnen das Vereinsleb­en fehlt.

„Finanziell­e Notlage“

Eine Steilvorla­ge für ASKÖPräsid­ent Krist. Im KURIERGesp­räch beklagt er, dass viele der 15.000 Sportverei­ne in Österreich durch die Coronakris­e in eine „finanziell­e Notlage“geraten sind. Egal ob

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