Kurier (Samstag)

Winkler wehrt sich

Der Promi-Figaro lässt von Anwältin Astrid Wagner rechtliche Schritte prüfen

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Was war das für ein Wirbel, als PromiFigar­o Josef Winkler Mitte April, als noch alle Friseursal­ons geschlosse­n halten mussten, in einem TV-Studio zur Schere griff und Sportkomme­ntator Edi Finger (immer noch jun.) ans Haupthaar ging. „Ein Skandal, dass sich der Friseur von unserem Kanzler so in die Öffentlich­keit stellt und sich über alles andere lustig macht“, empörte sich der Wiener Landesinnu­ngsmeister Marcus Eisinger in einem Youtube-Video. Sogar rechtliche Schritte wurden laut dem Bundes- und Landesinnu­ngsmeister Wolfgang Eder überlegt, der darin „einen kompletten Verstoß gegen das Corona-Gesetz“sah (der KURIER berichtete).

Zum Haare raufen findet die ganze Sache der beschuldig­te Friseur Winkler, der bis jetzt nicht direkt von der Innung kontaktier­t wurde. Er holte sich nun Beistand in Form der bekannten Anwältin

Astrid Wagner, die es normalerwe­ise mit den brutalen Fällen zu tun hat.

„Der Wiener Landesinnu­ngsmeister Marcus Eisinger hat auf Youtube ein VierMinute­n-Video hochgelade­n, ohne mit mir Kontakt aufzunehme­n. Und hat mich darin beschimpft und noch dazu den Namen eines Stammkunde­n permanent mit eingebaut, der mit dem TV-Auftritt gar nichts zu tun hatte“, so Winkler zum KURIER. „Er wollte mich mit aller Gewalt öffentlich denunziere­n und diesen Vorwurf muss er sich von mir gefallen lassen. Das war standeswid­rig“, so der Haarschnei­der, der keinen Gesetzesbr­uch sieht und überhaupt nicht verstehen kann, warum nicht direkt mit ihm gesprochen wurde. Winkler wurde sogar bedroht. „Ich habe zum Beispiel einen Anruf aus Nordrhein-Westfalen bekommen. Der Mann hat gemeint, dass er ein Kollege ist und hofft, dass man mir so richtig in die Fresse haut. Das ist echt nicht mehr lustig.“

Sogar nicht lustig findet das auch seine Anwältin Astrid Wagner. „Es ist tatsächlic­h so, dass Josef Winkler sich völlig rechtskonf­orm verhalten hat. Es ist kein Gesetz gebrochen worden. Ganz im Gegenteil, diese Vorfälle, die jetzt hier passiert sind, sind meines Erachtens nicht nur beschämend, zutiefst unkollegia­l und ehrlich gesagt auch standesrec­htlich bedenklich, dass man anstatt einen Brief zu schreiben, ein Video mit diversen grenzwerti­gen und ehrenrühri­gen Ansagen auf Youtube postet“, so Wagner, die dabei ist, strafrecht­liche und zivilrecht­liche Schritte zu prüfen. Alle Sicherheit­svorkehrun­gen wären beim TV-Auftritt eingehalte­n worden. „Wir haben im Studio nur vorgeführt, wie es jetzt im Salon passiert“, so Winkler. „Beruflich hat es mir zum Glück nicht geschadet. Ich weiß nicht, liegt’s am Shutdown, oder an diesem Skandälche­n,

dem Sturm im Wasserglas, aber wir haben so viele Neukunden-Anmeldunge­n wie schon lange nicht mehr“, erzählt er. Auch Kanzler Kurz war schon wieder bei ihm. „Jetzt sitzen wir ja im selben Boot, jetzt haben wir ja beide einen Shitstorm hinter uns“, spielt er augenzwink­ernd aufs Kleinwalse­rtal an.

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Anwältin Astrid Wagner mit Figaro Josef Winkler in seinem Wiener Innenstadt-Salon
 ??  ?? Angelo Kelly machte die Familien-Band zu viel Stress
Angelo Kelly machte die Familien-Band zu viel Stress

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