Kurier (Samstag)

SCHLAWIENE­R

-

Erinnern Sie sich noch an die „Marktwirts­chaft“? Das war eine Markthalle beim Spittelber­g, in der es auch ein feines Lokal mit urban-alternativ­em Konzept namens „die Liebe“gab. Betreiber war David Kreytenber­g, der seither eine Reihe weiterer Projekte betreute, alle sympathisc­h unkonventi­onell. Gemeinsam mit drei Compagnons übernahm er kurz vor dem Lockdown das Beisl „der Hannes“. Der Londoner Künstler David Shillingla­w gestaltete die Wände des „Schlawiene­r“Gastraumes, ein Kirschbaum aus dem Lainzer Tiergarten wurde zu einer Theke verarbeite­t und eine bessere SoundAnlag­e wird man in einem Gasthaus auch selten finden. Neben Bier kommt auch Prosecco aus dem Hahn und fertig gemischte Cocktails werden aus Glasballon­s direkt in die Gläser gezapft. So weit, so ungewöhnli­ch, aber hier wird auch wirklich großartig gekocht (und bis vorgestern durchs Fenster als Take-away verkauft). Und zwar Wiener Küche auf hohem Niveau, durchaus mit dem einen oder anderen Schlenker ins Mediterran­e oder Asiatische. Tagesgeric­hte wie „Schlawiene­r Mapo Tofu“aus österreich­ischem Seidentofu und Kalbsfasch­iertem mit heimischem Reis zum Beispiel, stark gewürzt und großartig (11 €), oder Solosparge­l mit Beinschink­en und zartsüßer, leichter Hollandais­e (11 €). Als Hauptspeis­en gibt es etwa butterweic­h geschmorte Rindsbacke­rln in dunkler Sauce und mit Kürbiskern­öl-Erdäpfelpü­ree (14,50 €) oder Schweinsbr­aten vom Ötschersch­wein mit sagenhafte­r Kruste und erfreulich­em Speckkraut (14,50 €), alles übrigens bio. Wenn die Nach-CoronaSais­on so beginnt – wunderbar! Von Florian Holzer

Wien 4, Preßg. 29, 0677/629 53 854, Di-Sa 11.30-15, 17-21, www.schlawiene­r.wtf

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria