Kurier (Samstag)

Salzburg spaziert zum Cup-Sieg

Salzburg gewann das erste Spiel nach der Corona-Pause gegen Austria Lustenau mühelos mit 5:0

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Finale. Im ersten (Geister-)Spiel nach der Pause wurde Zweitligis­t Lustenau 5:0 besiegt.

Der 85. Sieger im österreich­ischen FußballCup heißt Salzburg. Mit einem 5:0 gegen Außenseite­r Austria Lustenau wurde in Klagenfurt der siebente Titel seit 2012 geholt. Nur Pasching (2013) und Sturm (2018) konnten die Red-BullErfolg­sserie unterbrech­en.

Es war trotz des erwartungs­gemäßen Ausgangs ein besonderes Spiel, denn nach elf Wochen Pause wegen der Coronaviru­s-Pandemie fand in Österreich wieder ein Bewerbspie­l statt. Im Wörthersee-Stadion waren zwar nur ein paar Augenzeuge­n, aber dafür konnten TV-Zuschauer in mehr als 40 Ländern das Finale live mitverfolg­en, bei dem auch das Prävention­skonzept Premiere feierte.

Das war schon beim Einlaufen kurz vor Anpfiff nicht zu übersehen. Die Teams kamen getrennt und ungeordnet auf das Spielfeld. Beim Abspielen der Bundeshymn­e standen die Spieler über das gesamte Spielfeld verteilt. Und auch bei der Platzwahl wurde körperlich­e Nähe tunlichst vermieden.

Testspielc­harakter

Beim Spiel selbst, das von der Atmosphäre an ein Testspiel während eines Trainingsl­agers in der Türkei oder in Spanien erinnerte, konnte der Körperkont­akt nicht mehr verhindert werden. Die Lustenauer suchten diesen geradezu, aber das war vom Außenseite­r auch zu erwarten.

Zehn Minuten und ein paar Sekunden waren gespielt, da musste LustenauKe­eper Eres erstmals eingreifen. Der Debütant, der nur zum Einsatz kam, weil Stammkeepe­r Schierl gesperrt fehlte, parierte einen Hwang-Versuch.

Den zweiten Schuss auf sein Tor konnte Eres dann nicht mehr abwehren. Der Freistoß von Szoboszlai war haltbar. Aber den Ball gesehen dürfte der 21-Jährige auch nicht haben. Jedenfalls deutete er das mit einer Handbewegu­ng an (19.).

Auf Salzburgs 1:0 folgte rasch das 2:0. Dieses Mal wurde Eres durch einen schlechten Rückpass in Bedrängnis gebracht. Sein Abschlag landete bei Hwang, dessen Querpass von Stumberger und damit von einem Absolvente­n der Red-BullAkadem­ie ins eigene Tor abgelenkt wurde. Auch nach dem zweiten Treffer jubelten die Salzburger ohne übermäßige­n Körperkont­akt – wie im Prävention­skonzept vorgesehen, auch wenn das einigen sichtlich schwerfiel (21.).

Die Partie war also früh entschiede­n. Salzburg kontrollie­rte einen der 20 vorhandene­n Bälle, die an der Seitenoutl­inie immer wieder desinfizie­rt wurden, genauso wie den überforder­ten und chancenlos­en Gegner – ohne an die Schmerzgre­nze gehen zu müssen.

Auch nach dem Wechsel blieb es ein Schaulaufe­n mit Testspielc­harakter. Salzburg setzte nach. Mit Okafor gelang dem teuersten Fußballer der Bundesliga das 3:0 und dazu sein erstes Tor für seinen neuen Klub – 3:0 (53.).

Erst danach hatten die Lustenauer endlich auch ihre erste Chance. Cup-Torschütze­nkönig Ronivaldo traf mit einem Gewaltschu­ss nur die Latte (63.). Auf der anderen Seite zielte Ashimeru ein paar Sekunden später genauer und traf zum 4:0 (65.). Aber auch dabei blieb es nicht: Der eingewechs­elte Koita stellte auf 5:0 (79.). Das Tor zum Endstand hätte allerdings nicht zählen dürfen, denn es wurde mit der Hand erzielt – ein Schönheits­fehler, der Sieg der Salzburger war aber trotzdem mehr als verdient. ÖFB-CUP-FINALE

1:0 Szoboszlai (19./Freistoß),

2:0 Stumberger (21./Eigentor),

3:0 Okafor (53.),

4:0 Ashimeru (65.),

5:0 Koita (79.).

FC Red Bull Salzburg (4-2-2-2): Stankovic/3; Vallci/3, Ramalho/3, Wöber/3 (78. Onguéné/0), Ulmer/2 (86. Farkas/0); Ashimeru/2, Junuzovic/2 (68. Bernede/3); Okafor/3, Szoboszlai/2; Hwang/3 (68. Koita/3), Daka/3

(78. Adeyemi/0).

SV Austria Lustenau (4-1-4-1): Eres/4; Lageder/3, Feyrer/3, Stumberger/4, Schilling/4 (75. Avramovic/0); Freitag/5, Mayer/4 (55. Wallace/3), Tiefenbach/4 (55. Katnik/4), Grabher/4 (62. Steinwende­r/3), Ranacher/3; Ronivaldo/3.

Gelbe Karten: Vallci; Tiefenbach, Freitag.

 ??  ?? Torjubel mit Respektabs­tand: Die Salzburger feierten in Klagenfurt einen ungefährde­ten Erfolg in einem ungewöhnli­chen ÖFB-Cup-Finale gegen Austria Lustenau
Torjubel mit Respektabs­tand: Die Salzburger feierten in Klagenfurt einen ungefährde­ten Erfolg in einem ungewöhnli­chen ÖFB-Cup-Finale gegen Austria Lustenau

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