Preise für Häuser und Wohnungen deutlich gestiegen
Kitzbühel, Lech und Wien-Döbling sind die teuersten Pflaster
Die Preisdynamik auf dem Immobilienmarkt hält an. So sind im Vorjahr die Preise für Eigentumswohnungen und Eigentumshäuser um 5,8 Prozent gestiegen. Die Preise für bestehende Wohnungen verteuerten sich sogar um 6,7 Prozent. Im Durchschnitt kosten in Österreich hundert Quadratmeter Eigentumswohnung laut Statistik Austria 322.600 Euro; Wien ist mit 403.600 Euro am teuersten, gefolgt von Vorarlberg (389.900 Euro), Salzburg (364.100 Euro) und Tirol (357.900 Euro). In Kärnten ist eine 100 Quadratmeter große Eigentumswohnung halb so teuer wie in Wien, im Burgenland muss man nur 128.800 Euro hinblättern.
„Wir sehen auch heuer eine sehr gute Entwicklung der Preise und gehen von einer Preissteigerung in Höhe von drei bis vier Prozent bei den Eigentumswohnungen aus“, sagt Sandra Bauernfeind vom Immobiliendienstleister EHL zum KURIER. „Es werden heuer viele Wohnungen in Wien fertiggestellt, die gehen aber zu 60 bis 70 Prozent in den Mietbereich. Das heißt aber auch, dass kein übermäßig großes Angebot an Eigentumsprojekten vorhanden ist.“Nachsatz: „Die Nachfrage ist aber durch die Krise nicht eingebrochen.“Im Gegenteil. Immobilien gelten in Krisenzeiten als sehr sicheres Investment.
Auch bei den Häuserpreisen zeigt sich – mit Ausnahme von Wien – ein West-OstGefälle. In der Bundeshauptstadt ist ein Hauskauf am teuersten, gefolgt von Vorarlberg, Salzburg und Tirol.
„Die Quadratmeterpreise der Häuser liegen gewöhnlich unter den Wohnungspreisen, da sich Eigentumswohnungen überwiegend in stärker nachgefragten Lagen wie etwa in Stadt- und Ortszentren befinden“, heißt es dazu von der Statistik Austria. „Darüber hinaus ist die Preisdifferenz auch einer durchschnittlich geringeren Qualität der Häuser im Vergleich zu den Wohnungen geschuldet. Viele Objekte bedürfen erheblicher Investitionen in Sanierung und Instandhaltung oder werden auf Kosten der Käufer abgerissen.“
Gehobene Preise
Je attraktiver die Lage, desto höher sind die Grundstückspreise. Besonders begehrt sind Grundstücke im urbanen Raum und in Tourismuszentren. So zählen zu den teuersten Pflastern Kitzbühel, Lech am Arlberg und Wien-Döbling. In der Hahnenkamm-Stadt muss man für 1.000 Quadratmeter
Grund 1,71 Millionen Euro hinblättern, in Lech sind es 1,67 Millionen Euro und in Wien-Döbling 1,56 Millionen Euro. Neben Wien-Währing zählen die Tiroler Gemeinden Reith bei Kitzbühel, Going am Wilden Kaiser, Fiss und Serfaus zu den weiteren Spitzenreitern. Gehobener sind die Preise auch für Grundstücke in Landeshauptstädten und im Umland von Wien.
Indes kosteten 1.000 Quadratmeter Baugrund im Jahr 2019 im österreichischen Durchschnitt 80.000 Euro. „Die peripheren Regionen im Norden Niederösterreichs und im Mittel- sowie Südburgenland sind die preisgünstigsten des Landes“, so die Statistiker. In Zwettl (NÖ) kosteten 1.000 Quadratmeter Baugrund im Schnitt 18.000 Euro und im burgenländischen Bezirk Jennersdorf 16.000 Euro.