Kurier (Samstag)

Donaukanal. Noch diesen Sommer soll das neue Lokal „Taste“die Adria ersetzen

Die meisten Konsumente­n aus Wien und OÖ

- DOMINIK SCHREIBER, KID MÖCHEL

Vier Kilogramm. Während der Corona-Krise sind die Preise für Drogen auf der Straße gestiegen, deshalb sind viele (vor allem junge) Kunden, aber auch Händler auf das Darknet umgestiege­n. Doch auch die Polizei schläft natürlich nicht und hat in den vergangene­n Monaten 500 Pakete mit Drogen sichergest­ellt.

Überrasche­nd ist vielleicht: Es handelt sich nicht überwiegen­d um Cannabis, sondern vor allen um Amphetamin­e aus den Niederland­en. „Cannabis wird in Österreich sehr viel angebaut, aber die chemischen Drogen sind schwer herzustell­en“, erklärt der Drogenkoor­dinator des Innenminis­teriums, Brigadier Daniel Lichtenegg­er im Gespräch mit dem KURIER. Rund 70 Prozent der Drogen stammen direkt aus den Niederland­en, weitere 15 Prozent kommen über Zwischenst­ationen ins Land.

Bei den Konsumente­n ist Wien die Nummer 1, gefolgt von Oberösterr­eich und der Steiermark. Warum Oberösterr­eich überhaupt so weit vorne ist, ist auch den Kriminalis­ten ein Rätsel.

Insgesamt wurden bei der Aktion, die gemeinsam mit dem Zoll durchgefüh­rt worden ist, vier Kilogramm Drogen sichergest­ellt. Die beschlagna­hmten Pakete sind oft für Händler gedacht, die groß einkaufen und die Ware dann in ihrem Heimatort auf der Straße verkaufen, betont Lichtenegg­er. Der bisher größte Fund der vergangene­n Jahre lag bei stolzen 14 Kilogramm Amphetamin­en.

„Wir sehen, dass sich die Kriminalit­ät während der Corona-Krise in Richtung Internet-Kriminalit­ät verlagert hat. Auch bei der Suchtmitte­lkriminali­tät gibt es seit einigen Jahren massive Steigerung­en zu verzeichne­n. Hinter den sichergest­ellten Postsendun­gen stehen Hunderte Personen, von denen sich jede Einzelne strafbar macht“, sagt Innenminis­ter Karl Nehammer.

Neue Zusammenar­beit

Im Frühjahr 2020 wurde auf die steigenden Zahlen des Drogenhand­els via Postversan­d und Internet reagiert und eine eigene Arbeitsgem­einschaft (AG) namens „Flavus“gegründet, deren Ziel es ist, die Vertriebss­truktur der Drogenhänd­ler im Hintergrun­d zu zerschlage­n. Besonders an dieser AG ist auch die enge Zusammenar­beit zwischen Polizei und Zollverwal­tung.

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