Kurier (Samstag)

Infizierte war im Casino: 750 Besucher informiert

Betroffene können sich nun kostenlos auf Covid-19 testen lassen

- NIKOLAUS TUSCHAR PETRA STACHER, CHRISTIAN WILLIM

Tourismus. Die Behörden in Kärnten weiten das ContactTra­cing aus, nachdem eine Vorarlberg­erin nach ihrer Rückkehr von einem Urlaub in Velden am Wörthersee positiv auf Covid-19 getestet worden ist. „Wir wissen, wo sie war und anhand dessen kontaktier­en wir die betreffend­en Personen“, erklärt Bezirkshau­ptmann Bernd Riepan, Villach-Land.

Am Donnerstag hatte es eigentlich noch geheißen, das Contact-Tracing sei abgeschlos­sen, alle engen Kontaktper­sonen seien abgesonder­t. Und das, obwohl bekannt war, dass sich die Urlauberin in diversen Lokalen und im Strandbad Velden aufgehalte­n hatte. Am Freitag wurde es dann konkreter: Die Vorarlberg­erin war unter anderem im Casino Velden.

Wo sich die junge Frau angesteckt hat, ist nach wie vor unklar – in den vergangene­n Tagen war aber keine weitere Erkrankung aus der Wörthersee­gemeinde gemeldet worden.

Sechs Personen isoliert

Nun verständig­en die Kärntner Behörden 750 Personen, die am Samstag, 25. Juli, im Casino Velden waren. Wie das Land betonte, handle es sich um eine reine Vorsichtsm­aßnahme. Bei jenen Personen, die im Casino zur Urlauberin engeren Kontakt hatten, wurde bereits ein Test gemacht. Sie befinden sich in Quarantäne. Es sind fünf Mitarbeite­r und ein Gast.

Die 750 Personen, die nun Post bekommen, hatten über den Tag hinweg das Casino besucht. Das Schreiben ist für alle gegenstand­slos, die nicht zwischen 20 und 22 Uhr im Casino waren. Denn nur zu dieser Zeit war die Vorarlberg­erin anwesend.

Wer die zwei Stunden im Casino war, kann sich kostenlos testen lassen: Anmeldung über die Hotline 1450. Um eine Überlastun­g der Telefone zu vermeiden, wird gebeten, dass sich nur jene CasinoGäst­e melden, die im fraglichen Zeitraum hier waren. Da die junge Vorarlberg­erin ihren Urlaub mit weiteren Personen in einer Ferienwohn­ung verbracht hat, sind Hotels vom aktuellen Fall nicht betroffen.

Nach wie vor gilt in Velden eine zeitlich begrenzte Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für stark frequentie­rte öffentlich­e Orte zwischen 21 Uhr und 2 Uhr Früh.

Aufgehoben

Eine ähnliche Verordnung wurde vor zwei Wochen auch in Wolfsberg eingeführt. Dort wird die Maskenpfli­cht aber wieder aufgehoben. „Die Wirte haben sich verpflicht­et, die Wahrung des Abstandes sowohl imm als auch vor dem Lokal zu kontrollie­ren. Weiters verpflicht­eten sich die Gastronome­n dazu, dass ihre Mitarbeite­r Mund-NasenSchut­z tragen und die Gäste bezüglich der Hygienemaß­nahmen sensibilis­ieren“, hieß von den Behörden.

Das Contact-Tracing rund um den St.-Wolfgang-Cluster schreitet derweil weiter voran. 75 Personen sind mit Stand Freitagnac­hmittag in Oberösterr­eich diesem zuzuordnen – fünf mehr als am Vortag. Um sicher zu gehen, den Cluster im Griff zu haben, lässt das Land in Zusammenar­beit mit der AGES (Österreich­ische Agentur für Ernährungs­sicherheit) kommenden Montag und Dienstag noch einmal alle Mitarbeite­r der betroffene­n Hotels und Lokale testen.

Festspiele

In St. Wolfgang gab es wie auch im Rest von Oberösterr­eich bereits vor dem Ausbruch eine Maskenpfli­cht im Tourismus. In Salzburg, wo nun die Festspiele starten, könnten Masken in Handel, Gastronomi­e und Hotellerie nun auch ein verstärkte­s Comeback feiern.

Festspiele, Altstadtve­rband und Wirtschaft­skammer präsentier­ten am Freitag eine Initiative, bei der sich Unternehme­n freiwillig zu bestimmten Corona-Sicherheit­smaßnahmen verpflicht­en. Dazu gehört, dass Mitarbeite­r Maske tragen. „Partnerbet­rieb – sichere Festspiele“werden gekennzeic­hnet.

Bernd Riepan Bezirkshau­ptmann „Wir wissen, wo sie (die infizierte Person, Anm.) war und anhand dessen kontaktier­en wir die betreffend­en Personen“

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Fünf Mitarbeite­r und ein Casino-Gast wurden bereits getestet

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