Infizierte war im Casino: 750 Besucher informiert
Betroffene können sich nun kostenlos auf Covid-19 testen lassen
Tourismus. Die Behörden in Kärnten weiten das ContactTracing aus, nachdem eine Vorarlbergerin nach ihrer Rückkehr von einem Urlaub in Velden am Wörthersee positiv auf Covid-19 getestet worden ist. „Wir wissen, wo sie war und anhand dessen kontaktieren wir die betreffenden Personen“, erklärt Bezirkshauptmann Bernd Riepan, Villach-Land.
Am Donnerstag hatte es eigentlich noch geheißen, das Contact-Tracing sei abgeschlossen, alle engen Kontaktpersonen seien abgesondert. Und das, obwohl bekannt war, dass sich die Urlauberin in diversen Lokalen und im Strandbad Velden aufgehalten hatte. Am Freitag wurde es dann konkreter: Die Vorarlbergerin war unter anderem im Casino Velden.
Wo sich die junge Frau angesteckt hat, ist nach wie vor unklar – in den vergangenen Tagen war aber keine weitere Erkrankung aus der Wörtherseegemeinde gemeldet worden.
Sechs Personen isoliert
Nun verständigen die Kärntner Behörden 750 Personen, die am Samstag, 25. Juli, im Casino Velden waren. Wie das Land betonte, handle es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Bei jenen Personen, die im Casino zur Urlauberin engeren Kontakt hatten, wurde bereits ein Test gemacht. Sie befinden sich in Quarantäne. Es sind fünf Mitarbeiter und ein Gast.
Die 750 Personen, die nun Post bekommen, hatten über den Tag hinweg das Casino besucht. Das Schreiben ist für alle gegenstandslos, die nicht zwischen 20 und 22 Uhr im Casino waren. Denn nur zu dieser Zeit war die Vorarlbergerin anwesend.
Wer die zwei Stunden im Casino war, kann sich kostenlos testen lassen: Anmeldung über die Hotline 1450. Um eine Überlastung der Telefone zu vermeiden, wird gebeten, dass sich nur jene CasinoGäste melden, die im fraglichen Zeitraum hier waren. Da die junge Vorarlbergerin ihren Urlaub mit weiteren Personen in einer Ferienwohnung verbracht hat, sind Hotels vom aktuellen Fall nicht betroffen.
Nach wie vor gilt in Velden eine zeitlich begrenzte Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für stark frequentierte öffentliche Orte zwischen 21 Uhr und 2 Uhr Früh.
Aufgehoben
Eine ähnliche Verordnung wurde vor zwei Wochen auch in Wolfsberg eingeführt. Dort wird die Maskenpflicht aber wieder aufgehoben. „Die Wirte haben sich verpflichtet, die Wahrung des Abstandes sowohl imm als auch vor dem Lokal zu kontrollieren. Weiters verpflichteten sich die Gastronomen dazu, dass ihre Mitarbeiter Mund-NasenSchutz tragen und die Gäste bezüglich der Hygienemaßnahmen sensibilisieren“, hieß von den Behörden.
Das Contact-Tracing rund um den St.-Wolfgang-Cluster schreitet derweil weiter voran. 75 Personen sind mit Stand Freitagnachmittag in Oberösterreich diesem zuzuordnen – fünf mehr als am Vortag. Um sicher zu gehen, den Cluster im Griff zu haben, lässt das Land in Zusammenarbeit mit der AGES (Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit) kommenden Montag und Dienstag noch einmal alle Mitarbeiter der betroffenen Hotels und Lokale testen.
Festspiele
In St. Wolfgang gab es wie auch im Rest von Oberösterreich bereits vor dem Ausbruch eine Maskenpflicht im Tourismus. In Salzburg, wo nun die Festspiele starten, könnten Masken in Handel, Gastronomie und Hotellerie nun auch ein verstärktes Comeback feiern.
Festspiele, Altstadtverband und Wirtschaftskammer präsentierten am Freitag eine Initiative, bei der sich Unternehmen freiwillig zu bestimmten Corona-Sicherheitsmaßnahmen verpflichten. Dazu gehört, dass Mitarbeiter Maske tragen. „Partnerbetrieb – sichere Festspiele“werden gekennzeichnet.
Bernd Riepan Bezirkshauptmann „Wir wissen, wo sie (die infizierte Person, Anm.) war und anhand dessen kontaktieren wir die betreffenden Personen“