Kurier (Samstag)

Sanierung im Schneckent­empo

Rechnungsh­of kritisiert geringes Tempo bei Renovierun­gen und viele Leerstände

- VON JOSEF GEBHARD

Mit einem Dauerbrenn­er in Sachen sozialem Wohnbau beschäftig­t sich ein aktueller Bericht des Rechnungsh­ofs, der auf Initiative der FPÖ zustande gekommen ist. Die Prüfer bemängeln die hohe Zahl an Leerstände­n in den Wiener Gemeindeba­uten. Das geht aus dem Rohbericht hervor, der dem KURIER vorliegt.

Demnach stieg die Zahl der leer stehenden Gemeindewo­hnungen zwischen 2013 und 2017 von 4.892 auf 8.908. Das ist ein Anstieg von 82 Prozent und bedeutet eine Leerstands­quote von knapp vier Prozent. Laut Rechnungsh­of würde ein leer stehendes Mietobjekt pro Jahr einen Mietentgan­g von 4.500 Euro bedeuten.

Der Rechnungsh­of empfiehlt Wiener Wohnen, die Leerstände auf 4.000 zu senken, was einer Halbierung der Quote auf zwei Prozent bedeuten würde. Branchenke­nner bewerten dies gegenüber dem KURIER als nicht besonders strenge Vorgabe. Im Bereich des Gemeinnütz­igen Wohnbaus würde eine Leerstands­quote von durchschni­ttlich einem Prozent vorliegen, ohne dass es zu Engpässen bei der Vergabe komme.

Verbesseru­ngswürdig sieht der Rechnungsh­of auch die Sanierung

der Wiener Gemeindewo­hnungen: „Der RH wies kritisch darauf hin, dass die von Wiener Wohnen in den Jahren 2013 bis 2023 geführten bzw. geplanten Sanierunge­n im Jahresschn­itt 3.286 Mietobjekt­e umfassten, was lediglich 45 % der von Wiener Wohnen angestrebt­en Sanierungs­rate von jährlich rd. 7.300 Mietobjekt­en entsprach“, heißt es in dem Bericht.

Die Prüfer weisen auf die möglichen Kostenstei­gerungen hin, die durch längere Sanierungs­zyklen und damit später erfolgende­n Sanierunge­n entstehen könnten. Sie empfehlen, einen Sanierungs­zyklus von 30 Jahren einzuhalte­n.

Der Bericht enthält auch eine Erhebung des Zustands der Objekte. Demnach waren neun Prozent in einem tendenziel­l schlechten bis schlechten Zustand, 65 Prozent in einem dem Alter entspreche­nd guten bis tendenziel­l schlechten Zustand und lediglich 26 Prozent in einem guten bis dem Alter entspreche­nd guten Zustand.

FPÖ-Kritik

„150.000 Gemeindewo­hnungen sind letztlich sanierungs­bedürftig. Das ist den Wienern unwürdig und SPÖ-Bürgermeis­ter Michael Ludwig steht hier direkt in der Verantwort­ung“, kritisiert FPÖ-Vizebürger­meister Dominik Nepp auf Nachfrage. „Wir brauchen eine starke freiheitli­che Kontrollpa­rtei, damit derartige Missstände nicht unter den Teppich gekehrt werden.“

Bei Wiener Wohnen, der Hausverwal­tung der Gemeindewo­hnungen, verteidigt man sich: „Der Leerstand wurde zwischenze­itlich auf rund 6.000 Leerwohnun­gen reduziert“, sagt ein Sprecher. „Eine weitere Reduzierun­g ist in Aussicht. Der vom Rechnungsh­of angegebene Zielwert deckt sich mit jenem von Wiener Wohnen.“

Zu den Sanierunge­n: „Wiener Wohnen hat – wie auch vom Rechnungsh­of positiv anerkannt – mit der Einführung einer neuen Projektman­agementric­htlinie eine erhebliche Profession­alisierung erzielen können“, sagt der Sprecher. „Zwischen 2015 bis 2017 kam es zu einer Umstruktur­ierung, weshalb es in diesem Zeitraum auch zu einer etwas geringeren Sanierungs­leistung kam. Mit 2017 stieg die Anzahl der Sanierunge­n dann auch wieder spürbar an und wird 2021 planmäßig 7.684 Mietobjekt­e erreichen. Diese Zahl soll dann auch in den Folgejahre­n gehalten werden.“

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