Depression zum Lachen
Pete Davidson spielt die Hauptrolle in Judd Apatows „King of Staten Island“
Regisseur Judd Apatow ist spezialisiert auf das Kind im Mann. Der klassische Held in einer Apatow-Komödie sollte eigentlich erwachsen sein, verhält sich aber nicht so. Meist sind es Männer wie Steve Carell in „Jungfrau (40), männlich, sucht …“, der auch im Alter von 40 noch nie mit einer Frau zusammen war und lieber alleine Videospiele spielt; oder Adam Sandler als einsamer Comedian in „Wie das Leben so spielt“, der glaubt, an einer tödlichen Krankheit sterben zu müssen; oder Seth Rogen in „Beim ersten Mal“, der sich mit seiner schwangeren Freundin konfrontieren muss. Aber manchmal kommen auch Frauen zum Zug: Amy Schumer als „Dating Queen“führte vor, wie man sein Liebesleben mit zu viel Alkohol und Bindungsangst möglichst chaotisch gestalten kann.
„Ich habe in meinem Leben noch nicht sehr viele Erwachsene getroffen, die tatsächlich richtig ,erwachsen‘ waren“, bekennt der 53-jährige US-Filmemacher im KURIER-Gespräch und muss lachen: „Ich selbst gebe mein Bestes, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass ich gerade mal acht Prozent reifer bin als damals mit 25.“
Auch der Held in seiner neuen Komödie „The King of Staten Island“( jetzt im Kino) ist ein typischer Apatow-Fall: Scott Carlin, Mitte 20, hat die Schule abgebrochen und lebt immer noch zu Hause bei Muttern in Staten Island. Sein Vater – ein Feuerwehrmann – ist bei einem Einsatz ums Leben gekommen, als Scott noch ein Kind war. Seitdem weigert sich der Sohn, erwachsen zu werden. Zwar hat er Ambitionen als TattooKünstler und verschandelt ab und zu die Hautoberflächen seiner Freunde. Aber zumeist hängt er planlos und depressiv herum, führt sich auf wie ein renitenter Teenager und flippt aus, als seine Mutter einen Mann kennenlernt und ihm nahelegt, auszuziehen.
Scott Carlin wird von dem US-Comedian Pete Davidson verkörpert, der quasi eine Variante seines eigenen Lebens durchspielt – hätte er nicht Karriere als Stand-upComedian bei der berühmten US-Comedyshow Saturday Night Life gemacht.
Davidsons eigener Vater starb als Feuerwehrmann während des Anschlags auf das World Trade Center und hinterließ einen trauernden Sohn, der zum depressiven Teenager heranwuchs.
Therapie Schreiben
Der Comedian hat selbst am Drehbuch mitgeschrieben und seine psychischen Probleme in räudige Witze verpackt: „Ich wollte diesen schwierigen Abschnitt meines Lebens hinter mir lassen und meine inneren Dämonen bekämpfen“, legt Davidson unumwunden sein Inneres
offen: „Während des Drehs habe ich mit engen Freunden meines Vaters zusammengearbeitet, die mir Geschichten von ihm erzählten, die ich so noch nicht kannte. Ich habe mich ihm noch nie so nahe gefühlt. Das waren tolle Momente, und sie hatten einen therapeutischen Effekt auf mich.“
Es war übrigens Judd Apatow, der dem aufstrebenden Jung-Komiker in „Dating Queen“eine erste kleine Rolle gab und dadurch Saturday Night Life auf ihn aufmerksam machte: „Wir dachten, er wird einmal ein großer Star und wollten die ersten sein, die ihm eine Filmrolle gegeben haben“, grinst Apatow, der ein Händchen dafür hat, Schauspieler und Comedians in Rollen zu besetzen, die ihrem eigenen Leben sehr nahe kommen: „Die Darsteller versuchen, etwas von sich selbst herzuzeigen. Aber natürlich spielen sie trotzdem eine Rolle. Pete, beispielsweise, zeigt eine sehr unreife Version seiner selbst, kämpft mit psychischen Problemen und hat keine Ahnung, wie seine Zukunft aussehen wird. Im wirklichen Leben aber ist er ausgesprochen ehrgeizig und weiß genau, was er will. Aber genau das gefällt mir an dieser Arbeit: Dass man sich innerhalb der Wahrheit bewegt und doch eine Fiktion erzählt.“
Um eine delikate Balance zwischen Drama und Komödie zu halten, engagierte Apatow den versierten Kameramann Robert Elswit, der viel mit Regisseur Paul Thomas Anderson zusammengearbeitet hat und Filme wie „There Will Be Blood“fotografierte: „Er half mir, einen visuellen Stil zu entwickeln, der an die tollen Filme aus den 70er-Jahren erinnerte, wie von Sidney Lumet (zum Beispiel ,Serpico‘ Anm.) oder Martin Scorseses ,Alice lebt hier nicht mehr‘“, sagt Judd Apatow: „Der Film sollte so authentisch und glaubwürdig wie möglich aussehen und nicht wie eine Komödie daherkommen. Ich wollte, dass er lustig ist, aber sich anfühlt wie ein Drama.“
In den USA ist „The King of Staten Island“übrigens sowohl in den Kinos gestartet, als auch, Corona bedingt, als VOD (Video on demand) herausgekommen – wo es sofort zum Hit avanciert. Aber mit VOD hat Apatow gar kein Problem, im Gegenteil: „Natürlich hätten wir mit dem Filmstart bis nächstes Jahr warten und hoffen können, dass er irgendwo zwischen all den Superhelden-Blockbustern, die dann auch starten, seinen Platz findet. Aber ich habe mich über die VODOption gefreut: Mein Film ist dazu da, Menschen Freude zu bereiten, sie zum Lachen zu bringen, aber auch Gefühle wie Trauer zuzulassen. Ich finde, er kommt in einer Situation, wie wir sie jetzt haben, genau richtig.“
kann, sowohl zwischen Mann und Frau, als auch die Liebe in der ganzen Welt“, erklärt sie ihr Werk.
Die Mimin verbindet auch eine gemeinsame Filmvergangenheit mit UngarKlein. Er spielte 1983 als junger Bursch Hörbigers Sohn in der Wolfgang-Bauer-Verfilmung „In Zeiten wie diesen“. Und just ging’s da um einen Kunstmaler, der von einer
Ausstellung träumt. Apropos träumen, „Vision 32“heißt ein Bild von Werner Kuhn, ehemaliger Rapid-Manager, welches er 2011 gemalt hat. Auch der echte 32. Meisterteller ist vor Ort zu begutachten. „Unsere Sammlung ist Ausdruck eines internationalen Netzwerkes außergewöhnlicher Persönlichkeiten, die in ihren Fachbereichen Spitzenleistungen erbracht und ihre Leistungen gemeinsam kreativ und künstlerisch reflektiert haben. Die Ausstellung soll anregen, über Visionen zu diskutieren und nachzudenken“, so UngarKlein.
Der Reinerlös der Charity-Pop-up-Ausstellung kommt der Burgenländischen Non-Profit-Organisation Gemeinschaft Cenacolo Kleinfrauenhaid zu Gute. in