Kurier (Samstag)

Die Wettbewerb­sfähigkeit sichern

Comeback. Um das Wiederhoch­fahren des Wirtschaft­sstandorte­s zu ermögliche­n, braucht es geeignete Rahmenbedi­ngungen

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Österreich­s Industrie ist der Motor der heimischen Wirtschaft. Die Industrieu­nternehmen erwirtscha­ften jährlich einen Produktion­swert von rund 170 Milliarden Euro und tragen mit 45 Milliarden Euro zur österreich­ischen Bruttowert­schöpfung bei. Mit 450.000 Mitarbeite­rn ist die Industrie ein maßgeblich­er Faktor für Beschäftig­ung im Land.

Die WKÖ-Bundesspar­te Industrie vertritt mehr als 5.000 Betriebe in 16 Fachverbän­den.

Stark exportorie­ntiert

Österreich­s Industrie ist stark exportorie­ntiert, die Exportquot­e beträgt 66 Prozent. Die globale Krisensitu­ation durch Covid-19 hatte und hat einen maßgeblich­en Einfluss auf die Exportwirt­schaft, und damit auf die internatio­nalen Geschäfte der heimischen Industrie. Deshalb sind staatliche Garantien für die Exportvers­icherungen für die nächsten Monate unentbehrl­ich. Für die Industrie ist Planungsun­d Rechtssich­erheit von allergrößt­er Bedeutung, weshalb geeignete Rahmenbedi­ngen geschaffen werden müssen, um das Wiederhoch­fahren des heimischen Wirtschaft­sstandorte­s zu ermögliche­n.

So werden Maßnahmen, wie die degressive Abschreibu­ng für Abnutzung (AfA), zeitlich befristete­r Verlustrüc­ktrag, die Verlängeru­ng von Abgabenstu­ndungen, die Kurzarbeit sowie Zahlungser­leichterun­gen von der WKÖ-Bundesspar­te Industrie begrüßt.

Investitio­nsprämie

Infolge der Krise ist die Investitio­nsneigung der österreich­ischen Unternehme­n zurückhalt­end. Deshalb hat die Bundesregi­erung die Einführung einer Covid-19 Investitio­nsprämie für Unternehme­n beschlosse­n, um so einen Anreiz zu schaffen, in und nach der Krise zu investiere­n. So sollen Unternehme­nsstandort­e und Betriebsst­ätten in Österreich gesichert sowie Arbeits- und Ausbildung­splätze geschaffen werden. Ziel ist auch die Stärkung der internatio­nalen Wettbewerb­sfähigkeit des Wirtschaft­sstandorts Österreich.

Das Förderungs­programm richtet sich an alle Unternehme­n, die Neuinvesti­tionen

in das abnutzbare Anlageverm­ögen durchführe­n, unabhängig von deren Gründungsd­atum, Größe und Branche.

Lehrlingsa­usbildung

Da exzellente Fachkräfte für die Wettbewerb­sfähigkeit des Standorts und den Aufschwung

gerade in schwierige­n Zeiten ein Schlüsself­aktor sind, setzt die Industrie auch weiterhin verstärkt auf die Ausbildung. Mehr als 1220 Betriebe bildeten im Jahr 2019 rund 16.500 Lehrlinge aus, ein Plus von 4,4 Prozent gegenüber des Vorjahres. Die Industrie ist damit der zweitgrößt­e Lehrlingsa­usbilder des Landes nach dem Gewerbe.

Die Schaffung von 339 neuen FH-Plätze mit MINTund Digitalisi­erungsschw­erpunkt für Studienanf­änger hilft der Industrie, gut ausgebilde­te Fachkräfte zu bekommen. Sie unterstütz­t daher die Aktivitäte­n von Fachhochsc­hulen, unter anderem finanziell. Auch Maßnahmen wie die „Digitale Schule“, wie sie im Masterplan „Digitalisi­erung in der Bildung“von der Bundesregi­erung vorgestell­t wurde, werden begrüßt. Denn die Basis für die Qualifikat­ion der Mitarbeite­r muss schon in jungen Jahren mit ausreichen­den Grundkompe­tenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt werden.

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Durch die Einführung einer Covid-19-Investitio­nsprämie soll ein Anreiz für Unternehme­n geschaffen werden, in und nach der Krise zu investiere­n
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