„Die Industrieunternehmen brauchen Planungssicherheit”
Siegfried Menz, Obmann der WKÖ-Bundessparte Industrie, im Gespräch mit Marcel Schachinger von schauTV
Herr Menz, Sie sind als Bundesspartenobmann wiederbestätigt worden. Was hat Sie dazu bewogen weiterzumachen?
Siegfried Menz: Ausschlaggebend dafür war, mit einem tollen Team, mit interessanten, spannenden Fragestellungen, die sich durch die Pandemie noch einmal sehr verändert haben, zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu machen. Ich glaube damit im gesamten wirtschaftlichen Bereich einen wesentlichen Beitrag leisten zu können, um hier wieder positive Zukunftschancen zu entwickeln.
Wenn wir auf die Krise schauen, wie geht es der österreichischen Industrie?
Es gibt Branchen, denen geht es ganz gut, wie zum Beispiel der Elektroindustrie, es geht auch dem Bau wider Erwarten ganz gut, obwohl man da erst große Befürchtungen hatte. Dort wo es ganz schwer hapert, ist die Automobilzulieferung, die KFZ-Industrie, die doch einen hohen Anteil an der österreichischen Industrie hat. Sie ist stark vom rückläufigen Autoverkauf betroffen und wird auch noch eine Weile daran zu knabbern haben.
Was brauchen die heimischen Industrieunternehmen jetzt, um wieder richtig in die Gänge zu kommen ?
Natürlich Aufträge, aber sie brauchen auch Planungssicherheit. Hier wurden bereits einige Dinge ins Leben gerufen. Was sehr wichtig wäre, sind Eigenkapital stärkende Maßnahmen. Es wäre auch zu überlegen, ob man steuerfreie Rückstellungen zur Krisenvorsorge machen kann – und um Krisensicherheit zu haben.
Was sind Ihre wichtigsten Ziele für die neue Funktionsperiode?
Eines der Hauptziele ist, dass die Industrie entsprechende Aufträge bekommt. Ganz wichtig werden im Herbst die Kollektivvertragsverhandlungen sein. Hier müssen wir zu vernünftigen, maßvollen Abschlüssen kommen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.