Mobiles Öko-Örtchen
Ob Festival, Spielplatz oder Baustelle: Das niederösterreichische Start-up öKlo revolutioniert mit hölzernen Toiletten den öffentlichen Raum. Prominente Unterstützung kommt von Unternehmer Hans Peter Haselsteiner.
» Mit einem Auftritt in der TVShow „Zwei Minuten, zwei Millionen“vor drei Jahren hat alles begonnen: Niko Bogianzidis, Student der Uni für Bodenkultur Wien, präsentierte den Investoren eine Bio-Alternative zur herkömmlichen Chemie-Toilette: Das öKlo, eine mobile Trockentoilette aus Holz für den öffentlichen Bereich. Hans Peter Haselsteiner war beeindruckt und sicherte sich Anteile des niederösterreichischen Start-ups: „Das Produkt ist zeitgemäß und bietet gute Marktchancen“, so der Bauunternehmer. Das Konzept ist einfach: Gespült wird mit Holzspänen statt mit Wasser. So entsteht kein giftiger Klärschlamm, sondern wertvoller Kompost. Die Späne verdecken nicht nur die Hinterlassenschaft, sondern verhindern unangenehme Geruchsentwicklung und fördern den biologischen Abbau.
Der am Ende entstehende Kompost gilt aus hygienischer Sicht als unbedenklich. Endokrine Substanzen wie Medikamente und Hormone würden beim Rotteprozess weitgehend abgebaut, wie umfangreiche Laborversuche der Universität für Bodenkultur in Wien ergeben haben. Die Toiletten werden inzwischen nicht nur auf Strabag-Baustellen eingesetzt: Auch Gemeinden wie Wolkersdorf steigen auf die ÖkoToiletten um. Die Aufstellmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt: Von Gartenpartys über Baustellen und Parkplätze bis zum Festivalgelände können die mit Solarlicht und Bewegungsmelder ausgestatteten Kabinen genutzt werden. Haselsteiner: „Mit dem öKlo vermeidet man den Einsatz von äußerst umweltschädlichen Chemikalien, fördert die regionale Wertschöpfung und bietet eine sympathisch zeitgemäße Lösung für kleine und große Geschäfte.“
Unsere Vision ist eine Toilette, die Wasser spart, gut riecht und dazu beiträgt, dass Nährstoffe, die am Ende der Abfallverwertungskette stehen, zurück in die Natur kommen“, erklärt öKlo-Gründer Niko Bogianzidis. Er ist zuversichtlich, dass nach Wolkersdorf viele weitere Gemeinden auf das nachhaltige Abfallsystem setzen werden: „Unser Ziel ist es, Stoffkreisläufe zu schließen und unnötige Umweltbelastungen zu vermeiden, wie sie etwa bei chemischen Toiletten unumgänglich sind. Dass unsere öKlos jetzt auch vom TÜV zertifiziert wurden, ist eine zusätzliche Bestätigung, dass es sich bei unseren Komposttoiletten nicht um die Idee von ein paar weltfremden Ökos, sondern um ein nachhaltiges Modell für die Zukunft handelt.“«