Kurier (Samstag)

„Auch Hunde haben einen sechsten Sinn“

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Besucht. Sein Name ist situations­abhängig. Meistens heißt der achteinhal­bjährige Terrier Curty. Manchmal auch Mistviech. Zum Beispiel, wenn er versucht, unerlaubte­rweise ins Bett zu steigen. Das Problem ist, dass Curty bei seiner Erstfamili­e sehr wohl ins Bett darf, nur hier, auf Sommerfris­che in Kritzendor­f, darf er das nicht. Dafür gibt’s hier Leckerlis, die er daheim nicht kriegt. Aber das darf niemand wissen.

Dinko Fejzuli ist Journalist und hat eigentlich keine Zeit für einen Hund. Er hätte aber gerne einen. Deshalb ist er immer wieder Aushilfshe­rrl

für Curty, der eigentlich Freunden gehört. Seit fünf Jahren ist Curty immer wieder bei Dinko zu Gast. Tage-, oft auch wochenweis­e.

Der Abschied ist immer hart. Man gewöhnt sich schnell an ihn. „Wenn er nicht mehr da ist, dann seh’ ich ihn trotzdem manchmal um die Ecke rennen.“Klar, den Curty merkt man sich. Terrier brauchen viel Aufmerksam­keit. „Wenn er länger nicht bei uns war, fragen wir unsere Freunde: Wollt ihr nicht wegfahren? Gerade in der ersten Coronazeit hätten wir ihn gern bei uns gehabt. Ein Tier ist in einer solchen Situation ein großer Halt. Curty will eigentlich immer im Mittelpunk­t stehen. Aber wenn er spürt, dass man emotionale Unterstütz­ung braucht, nimmt er sich zurück. Auch Hunde haben einen sechsten Sinn.“Ein „Kostgeher“wie Curty ist „die ideale Mischung aus einen Hund haben und keinen Hund haben. Alle beneiden mich darum und immer wieder fragen mich Leute, ob wir uns nicht einen Hund teilen. Aber das finde ich schwierig. Man mag ja nicht jeden Hund. Curty ist manchmal ein ziemliches Schlitzohr, aber er ist mir sehr ans Herz gewachsen.“

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Dinko Fejzuli und sein Kostgeher Curty, der gerne Sommerfris­che in Kritzendor­f macht

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