„Unsere Freunde finden das total deppert“
Betagt. „Ich habe immer gesagt: Den letzten Yorkshire übernehme ich.“Die Oma hatte drei davon, Midi war schließlich der letzte, er wurde, wie ausgemacht, an Enkelin Lena vererbt.
Lena Doppel-Prix und ihr Mann Florian Prix teilen Haus und Homeoffice mit Hund und Katz. Midi, bereits ein älteres Semester, hieß bei der Oma eigentlich anders, mal Bobby, mal Burli, egal – „er hört eh auf keinen Namen“. Ebenso wenig wie Katze Mie, die sich einst selbst hier einquartiert hat. Sie gehörte zunächst Nachbarn, Diplomaten, die viel reisten. Das Jetset-Leben behagte der schönen Diplomatenkatze nicht, umso mehr aber das im Keller gelagerte Trockenfutter. Fortan machte sie Haus und Garten zu ihrem Revier und ignorierte die bereits hier lebenden Katzen. Mittlerweile ist Mie die letzte ihrer Art hier, erst vor wenigen Tagen starb der alte Kater, jetzt gibt es bloß noch den Hund zu ignorieren. Und doch: Sie gibt ihrer Familie so viel. „Gerade hab’ ich davon gelesen, dass eine Pille gegen Vereinsamung getestet wird. Doch wer Tiere hat, braucht keine Pillen“, sagt Doppel-Prix.
Die Tierliebe reicht weit. Arztrechnungen verschlingen Unsummen, wenn die Tiere alt werden. Herzleiden, Bandscheibenvorfall. Das kostet, aber: „Tiere sind Familienmitglieder.“Freunde, die keine Tiere haben, finden das übrigens „total deppert“.