„Meine Henderln sind keine dummen Hühner“
Begackert. Hühner sind gut für die Seele. Evelyne Pelzer krault eines von den „Mädels“, das auf ihrem Schoß sitzt, während ihr Sohn Gabriel das Federvieh mit geriebenen Äpfeln verwöhnt.
Die „Mädels“, das sind die hübschen Barnevelder Hühner, die vor Kurzem bei den Pelzers eingezogen sind. Sie gelten als aufgeweckte, freundliche Familienhühner. Sie gelten auch als flugfaul, was „leider nicht stimmt. Sie waren schon im Nussbaum“.
Demnächst werden sie Eier legen, praktisch, aber nicht der Hauptgrund, warum die gefiederten Freundinnen nach Schildkröte Godzilla und Katze Akira nun Teil der Familie geworden sind. Der Hauptgrund ist: Es ist beruhigend, ihnen zuzuschauen. Evelyne Pelzer verbringt viel Zeit im Hühner-Gehege. „Man sitzt still und beobachtet die Hühner und das Rundherum. Man kommt zur Ruhe und so manches, das einem eben noch wichtig vorgekommen ist, relativiert sich. Dumme Hühner sind meine Henderln übrigens nicht. Wer sie beobachtet, merkt: Die sind ziemlich schlau.“
Akira, die in die Jahre gekommene Norwegische Waldkatze, mustert den gackernden Familienzuwachs skeptisch aus der Distanz. Ob sie froh ist, dass hier vorerst kein Hund lebt? Bosko, der Sennenhund, ist voriges Jahr gestorben, die Familie trauert noch. Denn ein Leben ohne Tiere ist möglich, aber sinnlos.