TELLERRAND
ÜBER DEN
Vorab: Ich finde rührend, wie viele Leserinnen und Leser mich zum Olivenkonsum bewegen wollen. Seit ich an dieser Stelle in der Vorwoche meine Olivophobie angedeutet habe, bekomme ich liebevollen, wenn auch sinnlosen Zuspruch. Denn nein, an meiner Ablehnung werden Worte wie Aber die sind doch so köstlich oder Sie sollten einmal die ganz schwarzen probieren (aaaaarghhh) nichts ändern. Es geht mir mit Oliven wie Leserin Angelika P. mit Paprika und Leser Marius W. mit Zwiebeln, ja, ich lernte dieser Tage viel über Essensgewohnheiten. Zum Eigentlichen: Der Kollege Stefan Hofer verweilt in den Freuden seiner zweiten Vaterschaft, wir gratulieren ihm und der Mama von ganzem Herzen zur Geburt. Es geht allen gut, den Namen des Buben verrate ich nicht, aber seien Sie versichert, es ist ein schöner Name. Gerade noch aus dem Kreißsaal machte Kollege Hofer seine Geschichte über Warth und Schröcken fertig. Seien Sie versichert, auch die ist sehr schön, was Sie auf Seite 4 und 5 bemerken werden. Sie handelt von den stillen Seiten des Arlbergs. Dass die Berge dort
Hofers Respekt wegwischten, mit dem er anfänglich auf den 1988er-Olympiasieger Hubert Strolz traf, liegt wohl daran, dass Strolz beim Zusammentreffen eine Bergwiese mähte. Oder am Vorarlberger Idiom, an dessen Transkription sich Kollege Hofer leidenschaftlich mangelhaft versuchte wie ich jüngst am tirolerischen.
Vor allem zeigt die Geschichte wieder die Buntheit des Reisens, verkörpert durch die Menschen, denen man begegnet. Ich traf im Sommer 1997 bei einem Oslotrip Kjetil André Aamodt, er damals mitten in seiner unfassbar erfolgreichen Skikarriere. Ich saß an dem kleinen See, der im Sommer ins Skisprungstadion des Holmenkollen eingelassen wurde (noch wird?). Aamodt rannte mit seinem geschulterten Mountainbike die steilen Stufen neben dem Schanzentisch rauf und runter. Danach setzte er sich zu mir und erzählte mir, warum er keine Oliven mag. Soweit ich mich erinnere.