LEBEN ZWISCHEN LUST & LUXUS
Vor fast 25 Jahren gelang mit „Sex and the City“eine präzise Beschreibung der modernen Großstadtfrau. Die TV-Serie war das Sprachrohr der alleinstehenden Uptown Girls Mitte dreißig: laut, quirlig und schonungslos im Umgang mit High Heels und niederen Inst
as haben die bloß miteinander zu tun? Eine zynische Anwältin, eine schüchterne Galeristin, eine ParkAvenue-Prinzessin sowie eine schusselige Journalistin. Als Candace Bushnells Großstadtkolumnen über „Sex and the City“vor knapp 20 Jahren bei uns im TV anliefen, wurden Männer lange Zeit nicht ganz schlau aus diesem Setting. Die tratschen ja bloß über Shopping, Schuhe und das mehr oder weniger turbulente Single-Dasein. Stimmt. Aber, wie sie das taten, war völlig neu. Und vor allem, wo: in New York. „Diese Stadt ist kein guter Ort, um einen Partner zu finden“, sagt Candace Bushnell im Zoom-Interview mit der „Aber ideal für Frauen, vorausgesetzt, du hast einen Job und strebst eine Karriere an.“
Als die Autorin mit 19 Jahren von der Kleinstadtidylle New Englands in den Big Apple übersiedelte, wollte sie genau das. Karriere. „Eigentlich hatte ich vor, Psychologin zu werden“, blickt Miss „Sex and the City“zurück ins Jahr 1977. „Aber ich sah mich nicht drei Jahre lang mit Laborratten experimentieren, ich wollte gleich zum Besten vordringen.“Nachsatz: „Ich schätze, ich bin gut darin, Menschen zu beobachten.“
Was für eine Untertreibung! Candace Bushnell vermochte mit ihrer von 1994 bis 1996
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Wim The New York Observer veröffentlichten Kolumne das Liebesleben der New Yorker Ende des zwanzigsten Jahrhunderts so punktgenau wie eine hochkarätige Studie zu beschreiben. Dabei aber so unterhaltsam wie eine gelungene Cocktail-Party zu sein. Die nach ihrer Vorlage vom US-Kabelkanal HBO produzierte Serie mit Sarah Jessica Parker in der Titelrolle schaffte es auf immerhin sechs Staffeln mit 94 Episoden sowie zwei Kinofilme. Insgesamt über dreitausend Minuten hemmungslose Werbung für einen Lifestyle zwischen Lust und Luxus. Hedonismus pur. Aber sogar für Romantik war Platz. Denn treibender Motor der von „Beverly Hills, 90210“-Produzent Darren Star verantworteten TV-Serie war „die Suche nach Mr. Right“– hier „Mr. Big“genannt.
Happy End?
Die Serie schaffte das, was sonst nur Kalibern wie James Bond vorbehalten ist: weltweit zu begeistern. Dementsprechend darben Fans seither in der „SATC“-freien Zeit. Aber Hoffnung naht. Candace Bushnell hat mit „Is There Still Sex in the City?“einen Nachfolger ihres Bestsellers vorgelegt. Schon ist eine Verfilmung im Gerede. Werden Carrie & Co. darin erneut eine Rolle spielen? Lesen Sie auf den nächsten Seiten das Interview mit der Autorin, die dem Feminismus Beine machte.