„Daham“reimt sich immer noch auf „Islam“
Neos wollen der SPÖ
„in den Hintern treten“Bewusst nicht in der Stadt, sondern in einem Gasthaus an der Alten Donau in Floridsdorf präsentierten die Neos am Freitag ihren „Plan für Wien“, sprich ihr Wahlprogramm. Dieses birgt nur bedingt Überraschendes: Bis 2025 würden die Neos rund 120 Millionen Euro in die Pflichtschulen investieren. Ein Bürokratieabbau sowie „klimafreundliche Investitionen“sollen die Wirtschaft beleben und 56.000 Jobs ermöglichen. Auch „grüne Mobilität“will man fördern, etwa mit 40 Kilometern Radwegen und dem S-BahnRing um Wien.
Eine Kontrollpartei will man bleiben und der SPÖ dabei „einen Tritt in den Hintern geben“. In Richtung ÖVP-Spitzenkandidat Gernot Blümel konnte sich Neos-Spitzenkandidat Christoph Wiederkehr eine Spitze nicht verkneifen: Dessen einziger Anspruch sei die Macht. Eine Koalition mit der ÖVP hat Wiederkehr ausgeschlossen. Koalieren würde er mit der SPÖ – trotz des Hintern-Tritts. Unterstützung bei der Programm-Präsentation erhielt Wiederkehr von seinen Kandidaten, die in Booten sitzend Schilder mit den Kernbotschaften in die Kamera hielten. Zumindest damit gingen die Pinken nicht baden.
Neue FPÖ-Plakate lösen Empörung aus
Für Kontroversen sorgen die aktuellen Wahlplakate der FPÖ, auf denen wieder einmal – wie zu Zeiten von Heinz-Christian Strache – „Islam“etwas holprig auf „Daham“gereimt wird. Die Botschaft: SPÖ, Grüne und ÖVP würden den radikalen Islam unterstützen. Michael Ludwig und Birgit Hebein werden mit Demos radikaler Türkischstämmiger in Verbindung gebracht. Bei der SPÖ ist man empört: „Diese Kampagne der Freiheitlichen ist ein Tiefpunkt der politischen Kommunikation“, sagt die rote Landesparteisekretärin Barbara Novak.
Grün-rote Feier auf der „Maria-Vassilakou-Straße“Vor fünf Jahren fuhren auf der Mariahilfer Straße fast nur Autos – heute fahren hier Kinderwägen, Fahrräder, E-Roller.
Beim Medientermin zum Jubiläum der Begegnungszone erinnerte die grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, wem diese Veränderung zu verdanken sei: „Die Mariahilfer Straße heißt auch Maria-Vassilakou-Straße, ohne ihren Mut würden wir heute hier nicht stehen.“Auch international sei die Straße zum Vorbild geworden. Der 432 Meter lange Abschnitt zwischen Kirchengasse und Andreasgasse wurde zu einer Fußgängerzone. An einem Wochentag halten sich hier 50.000 Menschen auf, im Jahr 17 Millionen.
Für Markus Rumelhart, roter Bezirksvorsteher in Mariahilf, ist die Straße überhaupt das neue Stadtzentrum geworden, wie er im KURIER erklärte. Zur Feier kamen übrigens auch die Ex-Bezirksvorsteher des 6. und 7. Bezirks, die damals den Umbau begleiteten: Renate Kaufmann und Thomas Blimlinger.