Kurier (Samstag)

Hinrichtun­gen gehen global gesehen zurück

Welttag der Todesstraf­e: Aber vor allem in Saudi-Arabien signifikan­ter Anstieg

- WF

auf Platz eins. Er war iranischer Ringer und Nationalhe­ld. Im Vormonat wurde Navid Afkari, 27, hingericht­et – wegen Beteiligun­g an einer Anti-Regime-Demo, bei der er 2018 angeblich einen Polizisten erstochen hat.

Seinem Schicksal sowie dem Tausender anderer, die auf diese barbarisch­e Art getötet wurden, wird am heutigen Samstag am Welttag der Todesstraf­e gedacht. In 20 Ländern werden Menschen nach wie vor exekutiert, darunter in den USA. Laut der Menschenre­chtsorgani­sation Amnesty Internatio­nal wurden im Vorjahr 657 Menschen exekutiert. Das sei ein Rückgang im Vergleich zu 2018 um 33 und zugleich der niedrigste Wert seit zehn Jahren

(der Rekordwert datiert aus 2015 mit mehr als 1.600 Hinrichtun­gen).

Wobei in Saudi-Arabien, im Irak, Südsudan und Jemen 2019 wesentlich mehr Menschen hingericht­et wurden als 2018. 2019 wurden in SaudiArabi­en 184 Menschen – sechs Frauen und 178 Männer – exekutiert, davon mehr als die Hälfte ausländisc­he Staatsange­hörige. 2018 lag die Zahl bei 149. Die meisten

Hinrichtun­gen gibt es laut Amnesty mit mehreren Tausend nach wie vor in China (nicht in der Statistik, Anm.), gefolgt vom Iran (251) und eben Saudi-Arabien.

Hinrichtun­g in Wien

Die letzte Hinrichtun­g in Österreich fand am 24. März 1950 statt. Johann Trnka wurde wegen eines Doppelmord­es aus dem Jahr 1946 gehängt. Zwei Monate später wurde die Todesstraf­e in regulären Prozessen durch die lebenslang­e Freiheitss­trafe ersetzt. Danach durfte sie nur mehr von Volksgeric­hten (bis 1955) bzw. im Fall standesger­ichtlicher Verfahren (bis 1968) verhängt werden, was aber nie geschah.

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Der Iraner Navid Afkari wurde im Vormonat hingericht­et

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