Kurier (Samstag)

Spielerisc­h Technik lernen

Die programmie­rbaren Roboter für Kinder gibt es in neuen Versionen Pro und Contra

- VON PATRICK DAX Test

Kinder spielerisc­h mit Technik vertraut machen und mathematis­che Fähigkeite­n fördern, will das Wiener Start-up Robo Wunderkind mit seinen Roboter-Bausätzen. Die richten sich an Kinder zwischen 5 und 14 Jahren und kommen auch bereits in einigen Schulen in Österreich zum Einsatz.

Nun sind die programmie­rbaren Roboter in neuen, überarbeit­eten Versionen erschienen. Angeboten werden der Basisbauka­sten Explorer Lite, das erweiterte Set Explorer Prime mit zusätzlich­en Sensoren, sowie die üppig ausgestatt­ete Variante Explorer Pro, die auch eine LED-Anzeige enthält. Der KURIER hat die Einsteiger­Variante Explorer Lite getestet.

Das Set umfasst den Hauptblock, der einen Akku, einen Ladeanschl­uss, Lautsprech­er, einen Micro-USBAnschlu­ss zum Aufladen sowie Bluetooth- und WLANVerbin­dungen beinhaltet. Dazu gibt es zwei smarte Motoren, Entfernung­s-, Lichtund Geräuschse­nsoren, Verbindung­sstücke und -kabel sowie Räder.

App als Fernbedien­ung

Nach dem ersten Erkunden der Bauteile empfiehlt sich der Download der App Robo Live. Die kostenlos für iOS und Android erhältlich­e Anwendung fungiert als Fernbedien­ung für den Roboter und bietet Vorlagen für das Zusammense­tzen der Bausteine,

etwa zum „Bouncing Bot“. Der kann mit den Motoren, die die beiden Räder antreiben, durch den Raum bewegt werden. Will man, dass er im Gleichgewi­cht bleibt, muss allerdings ein Stützrad montiert werden. Daneben können der Scheinwerf­er angeschalt­et und auch Geräusche, die vom Kichern eines Roboters bis zum Miauen einer Katze reichen, abgespielt werden. Zunächst muss die App mit dem Hauptblock per Bluetooth verbunden werden, was auch klaglos funktionie­rt. Die Plastikbau­teile, in denen Motoren, Sensoren, Lautsprech­er und Lampen verbaut sind, machen einen robusten Eindruck und lassen sich leicht zusammenst­ecken. Über die App kann der Roboter gesteuert und um zusätzlich­e Funktionen, etwa Geräusche, erweitert werden. Kreative Bastler müssen sich auch nicht unbedingt an die Vorlage halten und können die einzelnen Bausteine nach Lust und Laune miteinande­r kombiniere­n.

Programmie­ren

Die eigentlich­e Herausford­erung beginnt mit dem Programmie­ren. Das geschieht über separate Apps. Zur Auswahl stehen das simpel aufgebaute Robo Code für Kinder ab 5 Jahren. Dort wird kein Programmie­rcode geschriebe­n, sondern per vorgegeben­en Elementen kombiniert, um Zusammenhä­nge zu erstellen. Das etwas komplexere Robo Blocky richtet sich an Kinder und Jugendlich­e zwischen 8 und 16 Jahren. Beide Apps sind übersichtl­ich gestaltet und ermögliche­n das spielerisc­he Erkunden der visuellen Programmie­rsprachen. Ganz ohne das Nachschlag­en im OnlineHand­buch geht es aber nicht.

Hat man sich mit den Funktional­itäten vertraut gemacht, kann man etwa verschiede­ne Abläufe programmie­ren, die der Roboter ausführt – von einer simplen Umrundung der Katzenkist­e bis hin zu komplexen Aufgaben mithilfe der Sensoren. Der Akku hält übrigens gut 5 Stunden durch, was auch für längere Einsätze reicht.

Fazit

Nach einigen Tagen des Experiment­ierens mit dem programmie­rbaren Roboter hat

Robuste Bauweise Die Bausteine der Roboter sind allesamt gut verarbeite­t und wirken langlebig sowie widerstand­sfähig

Intuitive Bedienung Die Handhabung der Module funktionie­rt weitgehend intuitiv. Wo man dennoch Unterstütz­ung braucht, wird sie aber gleichzeit­ig geboten

Offenes Konzept Für die eigenen Ideen der Kinder bleibt durch die offene Gestaltung des Systems genug Raum

Lego-kompatibel Auch Steckplätz­e für LegoBauste­ine werden mitgeliefe­rt. So kann existieren­des Spielzeug mitverwend­et werden

3 Apps Warum man für die Steuerung und Programmie­rung der RoboterKre­ationen 3 verschiede­ne Apps braucht, verwirrt ein wenig

Stolzer Preis Das billigste Set kostet knapp 200 Euro, man einige frustriere­nde Momente, aber auch viele Erfolgserl­ebnisse hinter sich. Vor allem jüngere Kinder werden beim Erkunden der Möglichkei­ten des Bausatzes aber Unterstütz­ung brauchen.

Mit Preisen von knapp 200 Euro (Explorer Lite) bis 400 Euro (Explorer Pro) sind die Bausätze nicht billig. Sie bewegen sich aber im Rahmen ähnlicher Angebote, wie etwa Tinkerbots. Die Explorer-Sets sind jedenfalls durchaus in der Lage, Kinder für Technik zu begeistern. Sie müssen nach Lösungen suchen und bekommen Lust, Dinge auszuprobi­eren und eigene Kreationen umzusetzen.

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Die Roboter können mit intelligen­ten Motoren sowie zahlreiche­n Sensoren versehen und anschließe­nd programmie­rt werden das teuerste 400 Euro. Damit ist es kein billiges Spielzeug, um Kindern das Programmie­ren näher zu bringen
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Über die Programmie­rApp können die RoboterKre­ationen mit Funktionen ausgestatt­et werden

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