Spielerisch Technik lernen
Die programmierbaren Roboter für Kinder gibt es in neuen Versionen Pro und Contra
Kinder spielerisch mit Technik vertraut machen und mathematische Fähigkeiten fördern, will das Wiener Start-up Robo Wunderkind mit seinen Roboter-Bausätzen. Die richten sich an Kinder zwischen 5 und 14 Jahren und kommen auch bereits in einigen Schulen in Österreich zum Einsatz.
Nun sind die programmierbaren Roboter in neuen, überarbeiteten Versionen erschienen. Angeboten werden der Basisbaukasten Explorer Lite, das erweiterte Set Explorer Prime mit zusätzlichen Sensoren, sowie die üppig ausgestattete Variante Explorer Pro, die auch eine LED-Anzeige enthält. Der KURIER hat die EinsteigerVariante Explorer Lite getestet.
Das Set umfasst den Hauptblock, der einen Akku, einen Ladeanschluss, Lautsprecher, einen Micro-USBAnschluss zum Aufladen sowie Bluetooth- und WLANVerbindungen beinhaltet. Dazu gibt es zwei smarte Motoren, Entfernungs-, Lichtund Geräuschsensoren, Verbindungsstücke und -kabel sowie Räder.
App als Fernbedienung
Nach dem ersten Erkunden der Bauteile empfiehlt sich der Download der App Robo Live. Die kostenlos für iOS und Android erhältliche Anwendung fungiert als Fernbedienung für den Roboter und bietet Vorlagen für das Zusammensetzen der Bausteine,
etwa zum „Bouncing Bot“. Der kann mit den Motoren, die die beiden Räder antreiben, durch den Raum bewegt werden. Will man, dass er im Gleichgewicht bleibt, muss allerdings ein Stützrad montiert werden. Daneben können der Scheinwerfer angeschaltet und auch Geräusche, die vom Kichern eines Roboters bis zum Miauen einer Katze reichen, abgespielt werden. Zunächst muss die App mit dem Hauptblock per Bluetooth verbunden werden, was auch klaglos funktioniert. Die Plastikbauteile, in denen Motoren, Sensoren, Lautsprecher und Lampen verbaut sind, machen einen robusten Eindruck und lassen sich leicht zusammenstecken. Über die App kann der Roboter gesteuert und um zusätzliche Funktionen, etwa Geräusche, erweitert werden. Kreative Bastler müssen sich auch nicht unbedingt an die Vorlage halten und können die einzelnen Bausteine nach Lust und Laune miteinander kombinieren.
Programmieren
Die eigentliche Herausforderung beginnt mit dem Programmieren. Das geschieht über separate Apps. Zur Auswahl stehen das simpel aufgebaute Robo Code für Kinder ab 5 Jahren. Dort wird kein Programmiercode geschrieben, sondern per vorgegebenen Elementen kombiniert, um Zusammenhänge zu erstellen. Das etwas komplexere Robo Blocky richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 16 Jahren. Beide Apps sind übersichtlich gestaltet und ermöglichen das spielerische Erkunden der visuellen Programmiersprachen. Ganz ohne das Nachschlagen im OnlineHandbuch geht es aber nicht.
Hat man sich mit den Funktionalitäten vertraut gemacht, kann man etwa verschiedene Abläufe programmieren, die der Roboter ausführt – von einer simplen Umrundung der Katzenkiste bis hin zu komplexen Aufgaben mithilfe der Sensoren. Der Akku hält übrigens gut 5 Stunden durch, was auch für längere Einsätze reicht.
Fazit
Nach einigen Tagen des Experimentierens mit dem programmierbaren Roboter hat
Robuste Bauweise Die Bausteine der Roboter sind allesamt gut verarbeitet und wirken langlebig sowie widerstandsfähig
Intuitive Bedienung Die Handhabung der Module funktioniert weitgehend intuitiv. Wo man dennoch Unterstützung braucht, wird sie aber gleichzeitig geboten
Offenes Konzept Für die eigenen Ideen der Kinder bleibt durch die offene Gestaltung des Systems genug Raum
Lego-kompatibel Auch Steckplätze für LegoBausteine werden mitgeliefert. So kann existierendes Spielzeug mitverwendet werden
3 Apps Warum man für die Steuerung und Programmierung der RoboterKreationen 3 verschiedene Apps braucht, verwirrt ein wenig
Stolzer Preis Das billigste Set kostet knapp 200 Euro, man einige frustrierende Momente, aber auch viele Erfolgserlebnisse hinter sich. Vor allem jüngere Kinder werden beim Erkunden der Möglichkeiten des Bausatzes aber Unterstützung brauchen.
Mit Preisen von knapp 200 Euro (Explorer Lite) bis 400 Euro (Explorer Pro) sind die Bausätze nicht billig. Sie bewegen sich aber im Rahmen ähnlicher Angebote, wie etwa Tinkerbots. Die Explorer-Sets sind jedenfalls durchaus in der Lage, Kinder für Technik zu begeistern. Sie müssen nach Lösungen suchen und bekommen Lust, Dinge auszuprobieren und eigene Kreationen umzusetzen.